Strandurlaub mit Kultur bietet die Küste der Etrusker in der Toskana zwischen Pisa und Populonia, der alten Etruskerstadt. Dazwischen liegt das Naturschutzgebiet von Cecina mit seinem schattigen Pinienwald an der Küste.
Campingplätze und Hotels säumen heute die Küste der Etrusker. In Städten wie Vada und Cecina warten ganze Siedlungen mit Ferienwohnungen auf die Sommergäste. Doch südlich von Cecina beginnt ein dichter, hoher Pinienwald.
Die Riserva naturale Tomboli di Cecina ist ein Naturschutzgebiet und es gibt weder Campingplätze noch Hotels direkt am Strand. Von Cecina bis Bibbona heißt es hier an die zehn Kilometer freier Strand und Natur pur. Erst bei Bibbona gibt es wieder einen Campingplatz.
Mit dem Auto kommt man in Cecina nur bis an die Straße jenseits der Pineta. Dann geht es auf einem etwa zehnminütigen Fußmarsch quer durch den Pinienwald.
Oder man schaut es sich bei den italienischen Sommergästen ab: Die wohnen mit Vorliebe in den Ferienwohnungen von Cecina und fahren mit Fahrrädern an den Strand. In der Pineta lässt es sich außerdem herrlich joggen und spazieren gehen. Auch bei heißen Temperaturen ist es hier angenehm schattig.
Kite-Surfen an der Küste der Etrusker bei Cecina
Empfehlenswert ist es, hierher schon im Mai und Juni oder erst wieder ab September zum Urlauben zu kommen. Dann ist alles ruhig und die badewilligen Massen fern. Ab Juni ist das Mittelmeer schon angenehm zum Baden und im September passt die Wassertemperatur ebenfalls noch prima.
Während am freien Strand vor der Pineta von Cecina das Meer sofort tief ist, befinden sich etwas weiter nördlich rund um Vada wieder sehr flache Einstiege. Da die schnurgerade Küste hier dem Wind ausgesetzt ist, gibt es bei Vada auch eine Kite-Surfing-Schule.
Windstill und nicht meterlang seicht ist der Strand im Golf von Baratti, etwas weiter im Süden. Dieser Strand war einst bekannt für Hippie-Leben, Blümchenliebe und Wildcampen.
Heute liegt hier Strandbad an Strandbad und dazwischen kleine Streifen freier Strand, für Menschen, die ihr Badehandtuch lieber einfach so im Sand ausbreiten. Restaurants und hübsche Strandcafés befinden sich direkt am Meer.
Zwischen großen Parkplätzen und Meer liegt ein weitläufiger Park mit einzelnen, uralten Schirmpinien von gigantischen Ausmaßen. Hier gibt es Schatten, Picknickbänke und Imbisswagen. Außerdem weht eine frische Brise.
Auf den Spuren der Etrusker
Der Golf von Barrati mit dem Parco Archeologico di Barrati e Populonia befindet sich nur eine gute Stunde von Livorno Richtung Süden. Schon an der Autobahnausfahrt wird darauf aufmerksam gemacht. Das wunderschöne Ausflugsziel liegt kurz vor einer weiteren Hafenstadt, die viele von den Überfahrten nach Sardinien oder Elba kennen: Piombino.(Verlinkt ist hier ein Roadtrip Tagesausflug nach Elba).
Eine Autobahnausfahrt vor Piombino befindet sich nicht nur eine alte Etruskerstätte. Die archäologischen Ausgrabungen von Populonia liegen direkt neben dem mittelalterlichen, komplett autofreien Dorf mit seinem spannenden etruskischen Museum und der Torre medievale di Populonia e Rocca degli Appiani, einem Festungsturm mit sagenhaftem Blick über die Küste und bis zu den Inseln.
Strandurlaub mit Kultur im Golf von Baratti
Populonia ist mit dem Auto oder mit einem öffentlichen Bus von der geschützten Bucht von Baratti aus in einem Augenblick zu erreichen. Oben auf dem schroffen Felsen befindet sich ein bezahlter Parkplatz, von dem es aus entweder durch das mittelalterliche Stadttor in die mit Souvenirläden und Restaurants gesäumten Kopfsteinpflaster-Gassen der alten Siedlung geht.
Oder zu den archäologischen Ausgrabungen mit der Akropolis von Populonia, restaurierten Mosaiken, einer alten, gepflasterten Straße, einem rekonstruierten Tempelsockel und einem Thermalkomplex mit Spikatboden. Die Terrasse bietet einen spektakulären Aussichtspunkt und die Möglichkeit, das monumentale Nymphäum zu bewundern.
Dieses beherbergte ursprünglich das Mosaik der Fische, das heute im Archäologischen Museum von Piombino zu sehen ist. Eine nach der traditionellen Mosaiktechnik angefertigte Kopie findet sich an Ort und Stelle.
Etrusker-Ausgrabungen und mittelalterlicher Turm
Der Spaziergang durch das malerische Dorf ist ebenso schön wie der umwerfende Blick aus den Schießscharten der Festung weit über die ganze Küste Richtung Livorno im Norden und Grosseto im Süden.
Im tiefblauen thyrrenischen Meer sind bei klarer Sicht auch die eine oder andere Insel zu erkennen. Über enge Treppen geht es in dem trutzigen Wehrturm zwischen den meterdicken Mauern hinauf bis auf einen Freiplatz.
Von dort ist auch die Kirche des Dorfes zu sehen, die ebenfalls zu besichtigen ist. Das Highlight aber ist das Etrusker-Museum. Die Informationen dort sind in italienischer und englischer Sprache – auch ein Film über das etruskische Leben in der Toskana. Ausgestellt sind archäologische Funde wie Vasen, Amphoren, Alltagsgegenstände, aber auch Grabsteine und Statuen.
Informieren Sie sich hier über die Küste der Etrusker und die spannenden Ausgrabungen von Populonia. Mehr Infos über Ausflugsziele in der Toskana finden Sie hier zur südlichen Toskana um den Monte Amiata und hier, um die Toskana als Weinregion zu entdecken.
Text und Fotos: Verena Wagner
