Was im Restaurant Meisterstück serviert wird, ist meisterlichen Ursprungs. Das im September 2017 eröffnete „Meisterstück“ bereichert nicht nur den oberen Ku´damm mit einem bemerkenswerten Restaurant, sondern zeigt auch die große Geschmacksvielfalt handwerklicher Produkte.

Mit dem Meisterstück-Slogan „Craft und Feuer“ ist das Zusammenspiel zwischen offenem Buchenholzfeuer und dem Brau-, Metzger- und Bäckerhandwerk gemeint. Wer hier einkehrt, kann nicht nur erlesenes Handgemachtes verspeisen, sondern vor allem Gutes trinken: Aus etwa 100 Craft-Bieren können die Gäste wählen. Auch Biere der kleinen Berliner Brauereien sind hier zu haben, z. B. der „Schneeeule“ und „Malz&Moritz“. Bekannte und weniger bekannte Craft-Biere aus Belgien und Übersee gibt es hier, schließlich versteht sich das Lokal als Treffpunkt der Crafter-Szene. Und klar: Den Sixpack kann man hier einfach wie beim Bottle Store kaufen – ohne sich hinzusetzen. Sollte man sich aber überlegen, denn das Essen ist durchaus (mehr als) eine Kostprobe wert: Im Räucherofen rotieren Rippchen und Schulter mehrere Stunden über Buchenholz, bis sie duftend und zart sind. Bratwürste werden über offenem Feuer gegrillt.

Neben den traditionellen Rostbratwürsten und Thüringern, gibt es z. B. Blutwurst aus der bekannten Berliner Blutwurstmanufaktur Benser, „Frog in the Straw“, eine besondere Kreation (ohne Frosch) des neuseeländischen Fleischers Simon Ellery, der in Berlin lebt. Aus dem Smoker kommen feinste Spezialitäten wie Chuck Eye, Rib Eye und Pastrami.

Aus diversen Beilagen, z. B. Kartoffeln aus der Glut mit Leinölquark, Cole Slaw, Wasabi-Spitzkohl, darf der Gast wählen oder sich auch gern beraten lassen.

Spitzenqualität für Kenner

Wer´s weniger fleischig mag, lässt sich eine Scheibe Bio-Gewürzkrustenbrot mit Handkäse oder Humus servieren. Oder wählt vom feinen Nachtisch Mangosorbet mit Berliner Weiße oder meisterlichen Käse. Viele der Zutaten sind Slow-Food-zertifiziert. Inhaber Frank Waldecker erklärt das wichtigste Kriterium zur Auswahl der Zutaten mit „einfach sensationell müssen sie sein“.Berliner Meisterstück für den Ku'damm: Craft und Feuer

Das Restaurantkonzept ist nicht neu. Das erste „Meisterstück“ wurde 2012 am Hausvogteiplatz in Berlin-Mitte eröffnet. Es entsprang der Idee, die Handwerkskunst neu zu beleben und sollte zahlreichen Handwerksmeistern der Brau-, Metzger- und Backkunst eine Plattform geben, um ihr Handwerk in einem geeigneten gastronomischen Rahmen präsentieren zu können. Inzwischen kamen zwei weitere Meisterstücke, eröffnet in München, dazu. Was Frank Waldecker seither gelernt habe – er schmunzelt: „Lernprozess, eher nicht, sondern eine Entwicklung. Ich würde das eher ‚Forschung und Wissenschaft’ nennen, denn die Craftbewegung ist seither viel breiter geworden. Sie ist inzwischen ja fast ‚Mainstream’, besonders hier in Berlin. Hier gibt es an die 40 kleinen Brauereien und eine sehr lebendige Szene.“

Tapetenwechsel mit Kuckucksuhren

Blickfang beim Betreten des Restaurants ist der Tresen mit den 18 Zapfhähnen, die für die meisterliche Braukunst stehen sollen. Getafelt wird an urigen Tisch – vielleicht auch direkt unter der Meistergalerie, in der „Hall of Fame der besten Meister“. Hier haben alle Meister, die das Restaurant mit ihren Spezialitäten versorgen – mit Craft-Bieren, Würsten, Käse, Wein, Brot – ihren Platz erhalten. Gleichzeitig dient der hintere Bereich des Restaurants als Treffpunkt für besondere Veranstaltungen, wie Verkostungen und Battles.

An der „Gipsywand“ hängen außergewöhnliche Flaschenöffner, die Gäste dem Lokal zur Eröffnung schenkten. Und dann ruft gelegentlich ein Kuckuck: Die Kuckucksuhren symbolisieren das Craft-Beer-Brauen. Inhaber Frank Waldecker lächelt: „Viele kleine Brauer ziehen übers Land und brauen mal dort und mal da. Wie ein Kuckuck, der seine „Eier“ zum Ausbrüten in fremde Nester legt.“ Kuckucksuhren gibt es in allen Meisterstücken.

Berliner Meisterstück für den Ku'damm: Craft und Feuer

Berlinkultur erleben

Warum der Ku´damm der neue Standort geworden ist? Frank Waldecker lächelt: „Da war vielleicht auch eine gewisse romantische Tendenz im Spiel. Ich habe zum Ku´damm einen besonderen Bezug, denn hier hatte ich Anfang der achtziger Jahre meine erste Station nach der Ausbildung, meinen Start ins Berufsleben. Und damals war der Ku´damm DER große Boulevard. Und jetzt freue mich, wenn wir einen Anteil daran leisten, dass er wachgeküsst wird und wieder so prosperierend wird wie es ihm gebührt.“

Gastronom und Gründer Frank Waldecker in seinem Element.

Das Meisterstück

Kurfürstendamm 175

10707 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag 12 – 24 Uhr

Wer jetzt Lust auf ein Bier und ein gegrilltes Meisterstück bekommen hat, findet hier die passenden Rezepte wie gegrillte Lammkrone oder Hackfleischspießchen oder irischer Beef Salad.

Text: Heike Sievers

Fotos: Meisterstück, Agentur Baganz

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