Zum Bergwaldprojekt für Familien in Obernberg in Tirol waren die Teilnehmer letztes Jahr im Familienhotel Almi’s Berghotel untergebracht. Für gewöhnlich wohnt die ca. 30-köpfige Gruppe – mehrheitlich Kinder und Jugendliche! – im Alpenvereins-Gäste- und Seminarhaus in Obernberg in Tirol. Doch da dieses 2021 umgebaut und komplett saniert wurde, sprangen die freundlichen Wirtsleute ein.

Das ehrenamtliche Helfer-Team vom österreichischen Alpenverein bezog das ehemalige Zollhaus mit Ferienwohnungen im „Almhütten-Stil“. Mit Frühstück und Abendessen versorgt wurden die fleißigen Helfer im  Familienhotel.

Familie Almberger hat selbst vier Kinder und auch die Mitarbeiter waren sehr aufmerksam und freundlich. Keine Selbstverständlichkeit aufgrund des großen Kinderaufkommens beim Bergwaldprojekt für Familien.

Mitmachen beim Bergwaldprojekt für Familien

Was erwartet einen bei einem Bergwaldprojekt für Familien? Das Projekt in Obernberg in Tirol besteht vor allem im Anpflanzen von neuem Bergwald. Gemeinsam mit Förster Roland lernen wir viel über Bäume und Wälder. In dieser Klimazone füheln sich Fichten und Lärchen am wohlsten. Deshalb pflanzen die Herlfer_innen jedes Jahrin der ersten Woche im August um die 600 Bäume.

Hier auf dem Foto dürfen alle mal fühlen, um wieviel stacheliger sich Fichtenzweige als eine Lärchen-Jungpflanze anfühlt. Diese Jungbäume sind übrigens schon um die fünf Jahre alt.

In diesem bergigen und steilen Gelände werden die Bäumchen dann eingepflanzt. Alle Kinder finden es prima, dass sie dafür große Hacken ausgehändig bekommen. Auch das Sicheln ist sehr beliebt. Die in den vorigen Jahren gepflanzten Bäume müssen nämlich wieder frei gesichelt werden, wenn Himbeeren & Farne sie überwuchern. Dieses Gelände ist aber relativ frei.

Den kleineren Kindern bereitet tatsächlich das Bäume einpflanzen am meisten Freude. Dazwischen gibt es auch einmal eine Pause zum Heidelbeeren naschen und traditionell beim Bergwaldprojekt für Familien in Obernberg in Tirol ist das Lagerfeuer zu mittag. Über dem Dreifuß kocht einen gute Suppe für das Mittagessen. Das ist wirklich sehr motivierend, wenn es regnet oder bei windigem wetter auf über 2.000 Höhenmeter. Da steigt die Arbeitsmoral dann für den Nachmittag auch wieder bei Groß und Klein!

Abenteuer für Familien mit dem Alpenverein

Die Familien lernen nicht nur etwas über Pflanzen sondern auch über Tiere. Vor allem Kühe sind beim Arbeiten stets präsent. Schließlich sind die Lärchenwiesen ihre Weiden. Dort rennen sie frei herum, grasen und lassen es sich gut gehen.

So manche/r im team hat hier schon die eigene Kuhangst überwinden gelernt. Aber es ist immer sehr beruhigend, ein paar engagierte Betreuer_innen dabei zu haben, die wissen, wie die neugierigen Kühe sich verjagen lassen.

Auf den Lärchenwiesen heißt es Äste auf Haufen schichten, damit die Wiesen nicht verwalden. Kinder und Teens wollen am liebsten Bäume umsägen. Aber da ist Betreuer und Umweltexperte Klaus von Pronatura 2000 nicht immer einverstanden. Er versteht die Abenteuerlut der Kinder beim Sägen, aber nur von vorher ausgemachten Bäume. Schließlich müssen die herumliegenden Äste auch weggeräumt werden! Aber alles in allem sind die Nebenerwerbs-Bauern, welche das Kulturgut Lärchenwiese am Leben erhalten und das Forstamt mit den Resultaten der Umweltbaustellen vom Alpenverein vollauf zufrieden! Die Lärchenwiesen sind so ein wichtiger Schutzraum in der Alpenlandschaft, da sie für Artenvielfalt und Biodiversität mit unzähligen Kräutern und Blumen sorgen. Diese wiederum sind Wohnort zahlreicher Insekten, Käfer und Krabbeltiere.

Familienhotel in Obernberg in Tirol

Rund um das Familienhotel finden Kinder den schönen Spielplatz der Gemeinde Obernberg sowie weite Wiesen zum Laufen, Springen und Spielen. Die Eltern haben bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen von der Terrasse aus alles gut im Blick. Ein Highlight für Kinder ist auch das kugelige Baumhaus, in das sie sich über eine Leiter zurückziehen können.

Auch die Erwachsenen dürfen sich in verschiedenen gemütlichen Ruheoasen am rauschenden Seebach entspannen. Sogar einen Lagerfeuer-Platz gibt es! Hunde sind übrigens ebenfalls gern gesehene Gäste.  In dem urigen Almi’s Berghotel können übrigens auch Wanderer zum Mittagessen und zur Jause einkehren.

Die Familie Almberger hat das kleine Hotel 2007 übernommen und mit viel Originalität und Leidenschaft ein Familienhotel mit 40 Zimmern für Berg- und Naturliebhaber geschaffen.
Bereits seit dem 18. Jahrhundert bekam der einstige Bergbauernhof unter Kaiserin Maria Theresia die Gaststättenlizenz zum Dorfgasthaus.
Der authentisch und mit viel Liebe zum Detail modernisierte und gestaltete Hotel beherbergt keineswegs nur Familien. Alle fühlen sich hier wohl, vom Begrsteiger bis zur Yoga-Gruppe. Dafür sorgt nicht zuletzt ein wunderschöner Yoga-Raum, ganz in Holz.

Ausflug zum Obernberger See

Nach dem Ankunfts- und Kennenlerntag am Sonntag und zwei tagen mit ca. sechs Stunden ehrenamtlicher Arbeit gibt es einen freien Tag. Wunderschön und für Familien gut geeignet  ist die Wanderung zum Obernberger See. Der See ist sehr kalt, aber es gibt imer ein paar, die sich trauen reinzugehen. Falls das Wetter richtig schlecht ist, wie es 2021 der Fall war, gibt es die Möglichkeit das spannende Museum zum Brenner Basis Tunnel in Steinach am Brenner anzusehen.

Der Ausflug zum Obernberger See ist ausführlich beschrieben im Familienwanderbuch Naturzeit mit Kindern Rund um Innsbruck.

Hier findet sich ein weiterer Bericht über die Aktivitäten und Arbeiten, die Familien beim Alpenvereinsprojekt Bergwaldprojekt für Familien mit Kindern ab 6 Jahren in Obernberg in Tirol kennenlernen.

Wer mitmachen möchte, kann sich ab Februar beim österreichischen Alpenverein für das aktuelle Jahr anmelden. Aber nicht lange warten, die begrenzten Plätze sind schnell ausgebucht. Kein Wunder, denn der Preis für die Woche Ehrenamt mit Kost und Logis beträgt für Alpenvereinsmitglieder und Nicht-Mitglieder genau 0 Euro. Mit der Mitgliedschaft ist auch die ganze Familie über den Alpenverein versichert.

Hier findet ihr einen weitere Beitrag über das Bergwaldprojekt  in der Steiermark.

Text und Fotos: Verena Wagner

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