Meine Lieblingsfarbe ist Blau in allen Schattierungen, also bin ich auf der richtigen Insel. Aber den bekannten Likör gibt es auf seiner Herkunftsinsel auch in verschiedenen Farben, und genauso vielfältig erlebe ich die Karibikinsel Curaçao: bunt und holländisch.
Curaçao ist die größte der drei sogenannten ABC-Inseln in der Karibik, mit rund 170.000 Einwohnern. Zusammen mit der Nebeninsel Klein Curaçao gehört sie zum Königreich der Niederlande.
Geographisch ist Curaçao ein Teil der Kleinen Antillen und liegt etwa 60 km vor der Küste Venezuelas. Hier liegen die Temperaturen das ganze Jahr über im sommerlichen Bereich bei durchschnittlich 28°C. Die Inseln stehen außerdem nicht unter dem Einfluss des Nordost-Passats und befinden sich somit außerhalb des Hurrikan-Gürtels.
Auf Curaçao wird Holländisch und Papiamentu gesprochen, eine kreolische Sprache, die seit 2007 zweite Amtssprache der Insel ist. Ein wichtiges Wort auf Papiamentu ist “Dushi”, was soviel wie Lebensfreude heißt und das Motto der Einheimischen ist. Es lässt sich nicht wörtlich übersetzen, bedeutet aber so viel wie „süß“ und ist immer positiv. Dushi kann nahezu alles sein.
Die größte Einnahmequelle der Karibikinsel ist der Tourismus, mit inzwischen fast 500.000 jährlichen Besuchern, davon ein erheblicher Teil durch anlegende Kreuzfahrtschiffe.
Besonders beliebt ist Curaçao bei Tauchtouristen, nachdem die umliegende Unterwasserwelt vor einigen Jahren unter Naturschutz gestellt wurde.
Diese Maßnahme und diverse zugängliche Schiffswracks vor den Küsten der Insel, haben Curaçao zu einem bekannten Taucherparadies gemacht.
Wer nicht tauchen kann oder möchte, sollte sich wenigstens als Schnorchler einen Eindruck von der farbenprächtigen Unterwasserwelt verschaffen.
Unser Urlaubsdomizil war das neue luxuriöse Sandals Royal Curaçao im Süden der Insel. Also lediglich eine Viertelstunde Autofahrt von Willemstad entfernt. Grund genug für einen Tagesausflug.
UNESCO-Weltkulturerbe Willemstad
In der Hauptstadt von Curacao, Willemstad, findet man wunderschöne Gebäude aus drei Jahrhunderten. Die Innenstadt mit ihren Bauten im Kolonialstil gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Man fühlt sich ein klein wenig wie in Amsterdam.
Dass die Häuser auf Curacao alle so schön bunt sind, hat einer Geschichte nach ein ehemaliger Gouverneur der Insel zu verantworten.
Diesem schmerzte das grelle Weiß der Fassaden so stark in den Augen, dass er unter starken Kopfschmerzen litt und kurzer Hand anordnete, alle Häuser bunt zu streichen.
Allerdings besaß eben dieser Gouverneur eine Farbenfabrik…
Ob Mythos oder Wahrheit, die Stadt gewinnt dadurch unglaublich an Charme und die bunten Fassaden bilden das Wahrzeichen der Insel.
Die Häuserzeilen werden traditionell zwischen Weihnachten und Neujahr in wechselnden Farben jährlich neu gestrichen.
Auf Grund der Witterung ist das auch notwendig.
Und für alle Farbfabrikanten ist und bleibt diese Tradition natürlich ein lukratives Geschäft.
Ein weiteres Highlight der Stadt ist die Königin-Emma-Brücke oder auch “Swinging Old Lady” genannt. Sie verbindet die Stadtviertel Punda und Otrabanda miteinander.
Die Königin-Emma-Brücke ist allerdings kein Bauwerk, sondern eher ein Boot. Die Brücke liegt auf 16 Pontons und ist nur für Fußgänger und Radfahrer zugelassen. Immer wenn ein Schiff die Sint Anna Baai passieren möchte, wird die gesamte Brücke zur Seite gefahren. Selbst die größten Tanker können hier durchfahren und von der bunten Handelskade aus bestaunt werden.
Kurz bevor die Brücke zur Seite schwingt ertönt ein Klingeln, das Signal, entweder noch schnell über die Brücke zu laufen oder aber einfach auf ihr stehen zu bleiben. Allerdings kann dies auch mal bis zu einer Stunde dauern. In der Zwischenzeit kann die kostenlose Fähre benutzt werden.
Wir schlenderten über die Brücke und standen dann gleich vor dem Regierungsgebäude der Insel, direkt neben Polizeihauptquartier, Gefängnis und Kirche.
Die pastellfarbenen Kaufmannshäuser sind wirklich fotogen. Eins ist schöner als das Andere. Pink, Gelb, Grün – ich liebe es so bunt.
An der Uferstraße entlang gibt es einen kleinen Markt mit Fisch und Gemüse, sowie eine große Markthalle.
Von hier aus sind wir weiter durch die kleinen Gassen der Stadt gelaufen.
Gemütliche Cafés und Geschäfte reihen sich aneinander und der typische Curacao-Schriftzug darf natürlich auch nicht fehlen. Ergänzt mit dem Wort “Dushi” in großen Buchstaben.
Um die Gäste in den einzigartigen Geschmack der Insel eintauchen zu lassen, bietet das Sandals Royal Curaçao das allererste Off-Site-Dining-Programm der Marke namens “Island Inclusive” an, das die All-Inclusive-Dining-Optionen auf Partnerrestaurants rund um das Reiseziel ausweitet. So wird die Gastronomie der Insel gestärkt und Gäste neugierig gemacht.
Im Rahmen unseres Aufenthalts konnten wir dies auch nutzen und genossen in Willemstad einen kulinarischen Abend der Extraklasse im Restaurant „Nultwintig“.
Ein köstliches 5-Gang Menü auf höchstem Niveau mit allen Geschmackselementen – süß, sauer, salzig, bitter, umami – wurde von der Küchenbrigade unter der Leitung von Chefkoch Dion Janssen, teilweise vor unseren Augen produziert und mit Charme serviert.
Chichi®
Am Rückweg kommen wir an einer großen Chichi® vorbei, die Besucher vor der Hauptstraße begrüßt.
Ebenso begrüßte eine Chichi® uns bei der Ankunft im Sandals Royal Curaçao. (hier finden Sie mehr über das luxuriöse 5-Sterne-All-inclusive-Resort)
Grund genug für uns, der Künstlerin einen Besuch in ihrem Atelier abzustatten.
Chichi® ist eine sinnliche, wohlgerundete karibische Figur. Chichi ist das Papiamentu-Wort für “große Schwester”.
Sie stellt die älteste Tochter der Familie dar, die die Familie auf liebevolle und fürsorgliche Weise zusammenhält. Sie ist ein sehr geschätztes weibliches Vorbild in der heutigen karibischen Gemeinschaft und ein sehr lebendiger Teil ihres farbenfrohen Erbes.
Chichi® ist fest in der karibischen Kultur verwurzelt und wurde von der in Berlin geborenen Künstlerin Serena Janet Israel geschaffen. Serena Janet Israel ist eine professionelle Formenbauerin, Designerin, Kunstrestauratorin, Künstlerin und Kunstlehrerin.
Sie ließ sich 2001 in Curaçao nieder, nachdem sie acht Jahre lang mit einem selbstgebauten Segelboot um die Welt gesegelt war.
Zunächst bemalte Serena die Chichi’s selbst, doch als die Nachfrage wuchs, erweiterte sie ihr Team um lokale Handwerker und Künstler, die ihre kreative Leidenschaft teilten und das zusätzliche Einkommen für ihre Familien begrüßten.
Zusammen mit ihrem Team stellt sie eine breite Palette von kommerziellen Kunstprodukten, lebensgroßen und größeren Skulpturen und Souvenirs her, die auf Curaçao handgefertigt und handbemalt werden. Von all ihren Produkten sind ihre Chichis® weltweit am bekanntesten, die seit 2008 als Marke geschützt sind.
Seit 2014 organisiert sie Open-Air-Workshops im tropischen Skulpturengarten, der ihre eigene Art Factory umgibt. Hier können Einzelpersonen und Gruppen mit bis zu 30 Teilnehmern mit Hilfe ihres Teams Serenas Souvenirs und Kunstskulpturen bemalen. Auch wir versuchten uns künstlerisch zu betätigen.
Das Team der Kunstfabrik besteht aus 16 festen Mitarbeitern, außerdem betreut und unterrichtet Serena mehr als 82 Malerinnen und Maler. Für viele der Familien ist dies eine wichtige Einnahmequelle.
Über den Online-Shop https://chichi-curacao.com/online-shop/ kann man sich eine Chichi® mit der Sonne Curaçaos nach Hause holen.
Zurück im Hotel genießen wir noch einen letzten Cocktail, in dem Wissen, sicherlich auf die Insel zurück zu kommen.
Die Reise wurde von Sandals Royal Curacao unterstützt.
Text: ©Annemarie Heinrichsdobler
Fotos (von oben): ©COLOURBOX58558079, ©Annemarie Heinrichsdobler, ©mohamed-osama-OBvoQJ1IlWs-unsplash, ©COLOURBOX18130769, ©Sandals Royal Curacao, COLOURBOX51695077, ©Annemarie Heinrichsdobler (4x),© ramon-kagie-zfdcM_dcHv0-unsplash, ©Annemarie Heinrichsdobler (4x), ©Restaurant Nultwintig (2x), ©Annemarie Heinrichsdobler (5x)
