Die Südstaaten – ein Zauberwort. Es öffnet die Herzen, lässt träumen von großen Musikern und berühmten Filmen. Die Heimat des Blues und Rock ‘n‘ Roll, an jeder Ecke beschwingte Sounds, lockere Typen, freundliche Menschen. Musikgeschichte erschließt sich auf einzigartige Weise im Südstaat Tennessee. Allerdings überraschen die Südstaaten der USA auch mit zahlreichen historischen Orten mit kulturellem Wert, sowie einzigartigen Natureindrücken. Wir starten in Chattanooga.

Tennessee einmal anders!

Unterwegs in Tennessee: ChattanoogaWir starten mit Cho Cho

Meine Reise begann in Chattanooga. Die 550.000  Einwohner zählende Stadt liegt idyllisch am Ufer des Tennessee Rivers und ist neben Nashville und Memphis eine der bekanntesten Städte des Bundesstaates.

Chattanooga wurde wiederholt zur liebenswertesten Stadt der USA gewählt und hat in Wettbewerben San Francisco wegen seiner Lebensqualität übertroffen.

Unterwegs in Tennessee: ChattanoogaIn alten Zeiten war es ein wichtiger Knotenpunkt im Netz der US-Eisenbahnen. Hier trafen sich Geschäftsleute und Händler und handelten mit Baumwolle, Zuckerrohr etc.

Der ehemalige Bahnhof, zu dem auch ein Hotel gehört, wurde liebevoll renoviert. Ein Highlight sind die Pullmann-Waggons an den ursprünglichen Bahnsteigen, die zu Hotelzimmern umgebaut wurden.

Die Stadt erlangte weltweite Berühmtheit durch Glenn Miller’s Swing Titel „Chattanooga Choo Choo“ der sich 23 Wochen in den Top 10 hielt und dem Bandleader und seinem Orchester 1942 mit 1,2 Millionen verkauften Platten die erste goldene Schallplatte überhaupt einbrachte.

Choo, Choo? Ist Kindersprache, und steht für die Geräusche, wenn die Lok zischend Dampf ablässt. Der deutsche Sänger Udo Lindenberg coverte die Musik für seinen “Sonderzug nach Pankow”.

Unterwegs in Tennessee: Chattanooga
Songbirds Fender Stratocaster

Seitlich am Bahnhof verbirgt sich der Eingang zum Songbirds Guitars Museum, der größten Sammlung von E-Gitarren.

Eine beeindruckende private Kollektion von über 2.000 Instrumenten mit mehr als 300 seltenen Vintage Gitarren ab 1920.

Zum Beispiel die White Nocaster, die ersten Custum Color-Gitarren von Fender und der Gibson Explorer mit dem zackigen Blitz als Körper.

Die Flying V, heutiger Wert ca. 500.000 Dollar, gehörte Rick Vito von Fleedwood Mac.

Auch Mandolinen und Banjos anderer weltberühmter Musiker befinden sich hier.

Unterwegs in Tennessee: Chattanooga
Songbirds Guitar Gibson Explorer

Im grünen Raum (Anmeldung erforderlich) sind einige der exklusivsten Gitarren der Welt ausgestellt, das teuerste Stück soll über 1 Million wert sein.

Ein unvergesslicher Besuch, auch für Nicht-Gitarristen ein Erlebnis.

Ruby Falls

Auf dem Scenic Highway fährt man 20 Minuten zu den sagenhaften „Ruby Falls”, der tiefsten mit Eintrittsgeld zugänglichen Höhle der Vereinigten Staaten mit einem 44 Meter unterirdischen, tosenden Wasserfall in einer Felsenhöhle.

Die Höhle wurden 1928 von Leo Lambert in den Lookout Mountain entdeckt und mühselig mit seinen Ausgräbern begehbar gemacht, bis zu 340 Meter unter der Erde hinab.

Unterwegs in Tennessee: Chattanooga

Unterwegs in Tennessee: ChattanoogaSie konnte bereits 1929 als öffentliche Attraktion eröffnet werden.

Auf dem Weg zum Wasserfall, geht man von Höhlenkammer zu Höhlenkammer und kann nur staunen, über die unglaublichen und bizarren Gesteinsformationen, die die Natur geschaffen hat.

Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden.

 

Rock City Gardens

Ein weiteres Schmuckstück des Lookout Mountain sind die Rock City Gardens.

Mit einem faszinierenden Panoramablick auf sieben Staaten ist dies einer der berühmtesten Gärten der USA, auch bekannt für geologische und botanische Wunder.

Der für seine einzigartigen geologischen und botanischen Wunder bekannte 1,3 km lange Wanderweg ist ein wahres Naturwunder mit massiven, uralten Felsformationen – an manchen Stellen so schmal, das man kaum durchgehen kann.

Entlang des Weges dann unvermittelt Märchenszenen der Gebrüder Grimm in kleinen Höhlen und Gartenzwerge. Kein Wunder, denn angelegt hat diese Gärten die Deutsche Frieda Carter vor fast hundert Jahren.

Ganz in der Nähe, rund um den heutigen Point Park, tobte im November 1863 die “Schlacht über den Wolken” des Amerikanischen Bürgerkriegs. Kanonen zeugen vom Sieg der Nordstaaten.

Unterwegs in Tennessee: ChattanoogaWalnut Street Bridge

Zurück in Chattanooga, fährt der kostenlose Shuttle-Bus im Fünf-Minuten-Takt durchs Nachtleben in die Altstadt.

Ideal, um am Ufer des Tennessee Rivers entlang zu schlendern und bei Sonnenuntergang über die 722 Meter lange Fußgängerbrücke „Walnut Street Bridge“ von 1890 zu spazieren und die spektakuläre Schönheit von Chattanooga entlang des Flusses zu erleben.

Unterwegs in Tennessee: ChattanoogaWir genießen nach dem Abendessen ein Getränk in der “Whiskey Thief” Dachbar im recht neuen Hotel “The Edwin” mit einem wunderbar romantischen Blick über den Tennessee-River, die Walnut-Street-Brigde und die Lichter der Stadt.

Übermorgen gehts weiter in den Great Smoky Mountains National Park und in die Mitte von Tennessee.

Text: Marion Büstorf
Fotos: www.tennessee.de , Marion Büstorf und Jens Ohlenbusch

Vorheriger ArtikelBunter Bohnensalat mit gegrilltem Rinderfiletsteak
Nächster ArtikelTennessee: Von den Great Smoky Mountains nach Nashville