Das chinesische Sichuan ist nicht nur für den gleichnamigen Sichuan Pfeffer, sondern auch für die hier lebenden Pandas bekannt. Ein bisschen ursprünglicher und natürlicher als andere Ecken von China und wegen der kulinarischen Highlights ist die Provinz Sichuan für jeden China-Liebhaber – oder die, die es noch werden wollen – eine Reise wert. Hier unser Reisebericht.
Wir besuchten Chinas fünftgrößte Provinz, die am Oberlauf des Yangtze-Flusses liegt. Hierdurch führen 1.419 Flüsse, die alle ein Teil des gewaltigen Yangtzes sind, des drittlängsten Flusses der Welt.
Das Sichuan- Becken hat ein subtropisches Klima. Sein einzigartiges geografisches Profil bringt ein warmes, feuchtes und nebliges Klima mit kurzen Perioden von Sonnentagen.
Die meisten Teile der Hochebene im westlichen Sichuan sind während des Jahres sehr kalt mit geringem aber konzentriertem Niederschlag, und großem täglichen Temperaturunterschied.
Dieses Gebiet wird von viel Sonnenschein im Jahr verwöhnt.
Weltkulturerbe
Buddhismus und Taoismus sind die zwei wichtigsten Religionen in der Provinz. Der Qingcheng-Berg, einer der Ursprungsorte des Taoismus, und der Dujiang-Damm gehören zum Unesco Weltkulturerbe.
Der Emei-Berg ist einer der vier wichtigen Buddhisten-Berge. Im Jahre 1996 wurde der Leshan Großer Buddha im Emei-Berg zur Unesco-Weltliste als kulturelles und natürliches Erbe hinzugefügt.
Durch die Beliebtheit des Buddhismus und des Taoismus entstanden mehr als 1.000 Tempel, Grotten, Steinmetzarbeiten und Bemalungen, die heute als Kulturgegenstände wohl behütet sind, z. B. der Leshan Buddha und die Tausend Buddhas auf der Klippe.
Unter allen Provinzen Chinas besitzt Sichuan die größte Anzahl an Antiquitäten aus dem Zeitraum der Drei Reiche.
Unter historischen und zeitgenössischen Historikern gilt das Königreich von Shu als das am besten verwaltete der drei Königreiche Wei, Shu und Wu.
Berühmte geschichtliche Stätten umfassen den Wuhou-Schrein in Chengdu, den Zhang-Fei-Tempel in Langzhong, Jiangwei Stadt in Wenchuan, und die Shu Königsstraßen am Jianmen-Pass.
Sichuan-Küche
Das bekannteste Gericht aus Sichuan ist der Eintopf mit den besten Delikatessen der Provinz. Es gibt eine große Auswahl von Eintöpfen, die meisten bestehen aus Rind (Maodu), Rind und Schwein (Huanghou), Ente, Fisch (Huangmenyu), Fischköpfe, Konjak (ein kartoffelähnliches Gemüse), Ente und Barrakuda. Malatang (auch Chuanchuanxiang) ist eine Variante des Eintopfs, der im ganzen Land sehr beliebt ist.
Die Sichuan-Küche enthält eine große Auswahl von Kochstilen und ist sehr bekannt für ihre sehr gewürzten und scharfen Gerichte, z. B. süß-saure, hausgemachte Gerichte wie Kung Pao Huhn, gekochter Fisch und fein geschnittenes Fleisch.
Zu den empfehlenswertesten Gerichten der Sichuan-Küche gehört Mapo Tofu, Schweinelunge in Chilisoße, Shuangliu Hasenköpfe, und als Snacks Guokui, Dandan Nudeln, Zhong Knödel und Benben Huhn.
Bedrohter Panda
Sichuan beheimatet Chinas Nationaltier, den Panda. Etwa 85 % der Weltbevölkerung des Tiers bewohnt die bergigen Regionen im nordwestlichen Teil der Provinz.
Pandas wurden zuerst in Fengtongzhai im Baoxing-Distrikt beobachtet, heutzutage ist diese bedrohte Tierart weltweit geschützt.
China besitzt 18 Nationaltierschutzgebiete für den Panda. Davon befinden sich 16 in Sichuan.
Die Forschungsstätte des WWFs in Chengdu zur Fortpflanzung des großen Pandas steht 136 km von Chengdu entfernt im Wolong-Nationalnaturschutzgebiet, einem der drei größten Nationalparks Chinas.
Auch das neu errichtete Zentrum von Dujiangyan ist ein idealer Platz, um von den Tierschützern Interessantes und Wissenswertes rund um den Artenschutz zu erfahren und Tiere hautnah zu erleben.
In den umliegenden Bergen leben schätzungsweise 2.200 Pandas. Als sehr scheue Tiere sind sie aber in freier Natur von Touristen kaum erfahrbar.
Yin und Yang
Zehn Autominuten vom Panda-Tal, in dem über 30 Pandabären mit ihren Jungen leben, liegt das Six Senses Qing Cheng Mountain Resort, in dem wir Quartier bezogen haben.
Um die Atmosphäre der Ursprünglichkeit zu gewährleisten, wurde das Resort mit einem traditionellen chinesischen Dorfcharakter errichtet.
Die Gäste können zwischen 113 Unterkünften wählen, darunter Doppel-Bungalows, Suiten mit privatem Innenhof oder Garten- und Poolvillen.
Die Architektur ist dezent gehalten, lokal handgefertigte Möbel und chinesische Antiquitäten setzen landestypische Akzente.
Moderne Technik fehlt hier deshalb nicht: Mit W-Lan und Apps für Smartphones lassen sich die Klimaanlage und das Licht in den Villen jederzeit und von überall individuell einstellen.
Auch im Spa werden Six-Senses-typische Treatments durch lokale Behandlungsmethoden ergänzt. Zehn Behandlungsräume verteilen sich auf 1.710 m². Hier können die Gäste auch an Yoga und Tai-Chi-Kursen teilnehmen oder sich im Fitnessraum sportlich betätigen.
Darüber hinaus ist das auf den zwei Tennisplätzen oder auf dem Dschungel-Trimm-Dich-Pfad unter freiem Himmel möglich.
Im Herzen des Six Senses Qing Cheng Mountain Resorts erstrecken sich die Restaurants, Bars und das Unterhaltungsareal.
Das Farm 2 Fork Restaurant ist den ganzen Tag geöffnet und bietet Buffets sowie eine À-la-carte-Speisekarte.
Pikante Spezialitäten der Provinz Sichuan werden im 28 Zodiac und im Secret Dining serviert.
Sala Thai, ein typisches Six Senses Restaurant, ist auf die thailändische Küche spezialisiert. Den Küchenmeistern über die Schulter blicken Gäste im The View, dem intimen Platz auf der Dachterrasse oberhalb der Showküche.
Cocktails lassen sich in der Moon Bar genießen. Das Wok Mee Snack House für kleine Köstlichkeiten, die Farm 2 Straw Smoothie Bar und das Coffee-Tea Patio ergänzen auf dem zentralen Platz The Square das kulinarische Portfolio.
Gäste, die auf Nachhaltigkeit großen Wert legen sind im Six Senses Qing Cheng Mountain Resort richtig. Zum Resortalltag gehört es z. B., Tesla-Elektrofahrzeuge zu fahren, sich aus dem hauseigenen biologischen Gemüsegarten zu bedienen oder Fleisch und Fisch von lokalen Produzenten und Bauern zu beziehen.
Abwechslung ist garantiert
Kulinarische Highlights wie der Tee aus den Sichuaner Plantagen oder der Szechuanpfeffer und die dazugehörigen Speisen machen die Gegend attraktiv.
Der Qingcheng-Berg gilt als Wiege des Tai Chi und die Tianshi-Höhle im Herzen des Gebirges als der Geburtsort des Taoismus.
Wer das Prinzip des Yin und Yang näher kennenlernen möchte, sollte die Tempel dieses Berges erkunden.
Wer lieber auf buddhistischen Pfaden wandern möchte, erklimmt den Berg Emei Shan und besucht den Jinding Golden Summit.
Auch die historische Stadt Jiezi mit über 1.000-jähriger Geschichte und über 30 Tempeln ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Sehenswert sind auch der größte aus Stein gemeißelte Buddha in Leshan oder der 300-jährige Puzhao-Tempel.
Golfer kommen ebenfalls auf ihre Kosten – zehn Minuten von Resort entfernt findet sich der 18-Loch Dujiangyan Qingchen Golf Club.
Die Provinz-Hauptstadt Chengdu liegt eine Fahrstunde und der Internationale Flughafen Chengdu-Shuangliu (CTU) nur 78 km vom Resort entfernt. Von Deutschland aus erreicht man die Provinzhauptstadt von Frankfurt am Main aus innerhalb von zehn Flugstunden.
Als führender Spezialist für China-Reisen bietet China Tours neben seinen Gruppenreisen auch individuelle und maßgeschneiderte China-Reisen sowie Module für Geschäftsreisen an.
Für die Provinz Sichuan gibt es etwa eine Wanderreise, die zu den Daoistischen Tempeln am Qingcheng-Shan-Berg, zum Emei-Shan-Berg sowie zum Großen Buddha von Leshan führt.
Weitere Reiseberichte über Destinationen in Asien finden Sie in unserem Reisearchiv.
Text: Michael Teodorescu
Fotos: M. Teodorescu, Six Senses, Sichuan Provincial Tourism Administration