Unsere Weihnachtsweltreise endet in Asien. Denn auch in Russland, der Ukraine, China und Japan gibt es rund um Weihnachten ganz bestimmte Traditionen. Und in der Türkei kommen die Silvestermänner und legen ihre Geschenke unter den Neujahrsbaum.

Russland

In Russland findet jährlich vom 28. November bis zum 24. Dezember das nach dem Apostel Philippus benannte Fasten statt. Dabei dürfen keine tierischen Produkte, kein Öl, kein Alkohol konsumiert werden. Heiligabend ist der strengste Fastentag – aber die Enthaltsamkeit ist beendet, sobald der erste Stern der Weihnachtsnacht zu sehen ist.

In Russland bringt Väterchen Frost – gemeinsam mit seiner Helferin Snegurotschka (Schneeflöckchen) – die Geschenke und reist mit einem Pferdegespann durch die Eislandschaften. Allerdings kommen die beiden erst am 7. Januar vorbei, da sich die Bescherung nach dem Julianischen Kalender richtet.

Ukraine

In der Ukraine dekorieren die Menschen ihre Christbäume mit Schmuckelementen, die wie Spinnweben aussehen. Diese sollen Glück bringen – das besagt ein altes Märchen: Eine alte Frau war zu arm, um ihren Baum zu dekorieren. Doch als sie am nächsten Morgen wach wurde, war er mit wunderschönen Spinnweben verziert.

Weihnachten in AsienChina

Der Heiligabend ist in China ganz klar für Pärchen reserviert: Verliebte verbringen ihn gemeinsam und machen sich einen schönen Abend. Geschenke gibt es natürlich auch: „Wir schenken uns an Heiligabend rote Äpfel. Wir glauben, dass sie uns Glück und Frieden bringen“, sagt Emily Huang, Reisespezialistin bei Travelzoo aus Peking. Sie erklärt: „Apfel heißt in unserer Sprache ‚Ping Guo‘, der Weihnachtsabend ‚Ping An Ye‘. ‚Ping‘ steht dabei für ‚Frieden‘ und ‚Sicherheit‘“.

Wichtiger als Weihnachten ist hier aber immer noch das Chinesische Neujahr, das die Menschen sehr groß feiern: Sie schmücken ihre Häuser in verschiedenen Rottönen – Rot gilt ebenfalls als glückbringend – und treffen ihre Familien.

Weihnachten in AsienJapan

Leuchtreklamen und Neonlichter, ein pulsierendes Nachtleben, kulinarische Genüsse – das gesamte Jahr über lässt das nächtliche Tokio keine Langeweile aufkommen. Besonders hell erstrahlt Japans Hauptstadt, wenn das Jahr sich dem Ende neigt: Dann verwandeln riesige Baumilluminationen und funkelnde Kunstwerke die winterliche Metropole in einen farbenprächtigen Lichtertraum.

Zu den absoluten Highlights unter den Lichterkunstwerken zählt das Einkaufszentrum Caretta Shiodome, in dem die winterliche Beleuchtung eine langjährige Tradition hat. Täglich erstrahlen von 17 bis 23 Uhr mehr als 250.000 LEDs, die alle 20 Minuten eine Lichtershow inszenieren. Ein rosa Lichterzauber erwartet Spaziergänger entlang des Meguro-Flusses. Hier schmücken mehr als 400.000 rosafarbene LEDs die zahlreichen Kirschbäume entlang des Ufers.

Türkei

Die Silvestermänner kommen! Ab dem ersten Dezember beginnt in der Türkei eine ganz besondere Zeit. Aber halt! Nicht etwa Heiligabendwird herbeigesehnt, sondern der Jahreswechsel! Und zwar mit fast allem, was man sonst so aus der Adventszeit kennt: Es gibt sogar Adventskalender – vom ersten bis zum 31. Dezember mit Türchen!

Spätestens am Silvesterabend kann diese Weihnachts-Neujahr-Diffusion à la turca bei so manchem Europäer einen kleinen Kulturschock auslösen. Auf türkischen Straßen sind am dann nämlich die die Neujahrsmänner, auch „Noel Babas“ genannt, los – und die sehen genauso aus wie Weihnachtsmänner. Die Geschenke, die sie bringen, landen unterm Neujahrsbaum – die türkische Version des Weihnachtsbaumes. Man wünscht sich: Mutlu Yillar. Das bedeutet nicht etwa “Frohe Weihnachten”, sondern “Frohes Neues Jahr”.

Dazu gibt es in der Türkei auch stilecht einen Tannenbaum. Der heißt allerdings Neujahrsbaum – ganz nach dem Motto: Andere Länder, anderes Weihnachten! Wer sich davon selbst überzeugen möchte, oder klassisch das gute Wetter genießen möchte, besucht am besten nächstes Jahr das hochkarätige ELA Quality Resort in Belek. Kaus Media

Fotos: Väterchen Frost © Shutterstock / Chinesische Äpfel © iStock / Caretta-Shiodome © Tokyo Convention & Visitors-Bureau

 

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