Die Mosel-Region ist Deutschlands älteste Weinregion und eine der klassischen europäischen Weinbauregionen. Weinberge mit optimaler Sonneneinstrahlung, Schieferböden und eine lange Vegetationsperiode bis weit in den Herbst – diese Bedingungen ­machen die Flusstäler von Mosel, Saar und ­Ruwer zum idealen ­Terroir für die Rebsorte Riesling. Doch diese ­Region macht auch mit qualitativ hochwertigen Winzersekten, diversen Burgundern und der ­alten Rebsorte Elbling auf sich aufmerksam.

Die steilen Hänge der Flusstäler sind dicht mit Reben bepflanzt, die Steillagen prägen das Gebiet wie kaum eine andere Weinlandschaft der Welt. Die Mosel und ihre Nebenflüsse Saar und Ruwer fließen durch ein traditionsreiches Kulturland, in dem schon Kelten und Römer vor 2000 Jahren ihren Wein anpflanzten.

Fast 60 % der steilen Weinberge sind mit Riesling bestockt, der dank der sehr späten Lese – bis in den November ernten Winzer ihre Trauben – seine Stärken voll ausspielen kann.

Das Ergebnis sind Weine von einzigartiger Finesse, Komplexität und langem Nachhall. Selbst französische Weintester geraten ins Schwärmen, wenn sie einen Riesling von der Mosel verkosten.

Entdeckungen im land der steilen Weinberge
Die steilen Hanglagen des Moseltales, hier die Top-Lage ”Trittenheimer Apotheke”, bieten mit ihren Schieferböden und dem milden Mikroklima optimale Bedingungen für den Weinbau.

Für viele Weinkenner ist dieser Riesling der ideale All­round-Weißwein – solo wie auch zu vielen Speisen. “Diese Weine sind perfekte Essensbegleiter (für alles von Kokosnuss über Fisch bis zum Wildschwein) und dank ihrer ras­sigen Säure, der tollen Fruchtaromen und der niedrigen Alkoholgehalte sind sie ungewöhnlich Durst löschend”, betont die Weinautorin Leslie Sbrocco aus New York.

Riesling: Wein der Spitzenklasse

Die hohe Qualität des Mosel-Rieslings wird bei nationalen und internationalen Prämierungen und Wettbewerben deutlich.

“Nirgendwo gibt es mehr Spitzenwinzer als an der Mo­sel”, schreibt der Weinautor Gerhard Eichelmann. Er bricht eine Lanze für die trockenen Moselweine, die (noch) im Schat­ten der weltberühmten süßen Gewächse stehen: “In den­ letzten Jahren hat die Mosel mehr hervorragende trockene Rieslinge hervorgebracht als ­je­de andere deutsche Region”, so der Weinführer.

Die “Königin der weißen Reben” wird seit dem Mittelalter an Mosel, Saar und Ruwer angebaut. Die Trauben reifen spät und ergeben feine, lebendige und elegante Weine, deren Herkunft – das sogenannte Terroir – sich wie bei keiner anderen weißen Rebsorte in ihrem Charakter widerspiegelt. Duft und Geschmack erinnern an Apfel, Birne oder Kräuter.

Der vielseitige Riesling ergibt Weine aller Süßegrade und Qualitätsstufen: Vom feinherben Qualitätswein bis zum mineralisch-trockenen Spitzengewächs, vom fruchtig-leichten Kabinett bis zum edelsüßen Eiswein.

Halbtrockene und dezent süße Mosel-Rieslinge passen hervorragend zu würzigen Speisen und intensiven Saucen, während edelsüße Weine mit ihren exotischen Fruchtaromen aromatischen Käse und Süßspeisen ideal begleiten.

Entdeckungen im Land der steilen WeinbergeVon Elbling bis Sekt

Neben Riesling bieten die Winzer der Region weitere interessante Weine: Der Elbling, eine alte Rebsorte, die einst in ganz Deutschland verbreitet war, wird in größerem Umfang nur noch auf den Muschelkalk­böden der oberen Mosel, im Dreiländereck mit Frankreich und Luxemburg, angebaut.

Diese frischen, trockenen Weine eignen sich sehr gut zu Fischgerichten. Zunehmend stehen in den Weinbergen auch Weißer und Grauer Burgunder sowie Spätburgunder.

Mit einem Anteil roter Rebsorten von knapp 10 % haben die Moselwinzer in den letzten 20 Jahren die alte Tra­dition des Rotweinanbaus belebt, denn bis ins 19. Jahrhundert hinein waren viele Rebflächen mit Spätburgunder bepflanzt.

Feine Spät- und Frühburgunder beweisen, dass die Schie­ferböden auch für diese Rebsorten geeignet sind.

Hohe Qualität bieten auch die Winzersekte Riesling und Elbling von der Mosel. Im traditionellen Flaschengä­rungs­verfahren, wie in der Champagne, entstehen nach mindestens neunmonatigem Hefelager Winzersekte ers­ter Güte.

Idyllische Urlaubsregion

Die beste Gelegenheit, die Winzer und ihre Weine kennen zu lernen, bietet ein Aufenthalt in der reizvollen Weinkulturlandschaft.

Das ganze Jahr über stehen die Tore vieler Weingüter offen, zunehmend richten Winzer und Weinorte Vinotheken ein, in denen die Weine probiert und eingekauft werden können.

In der Mosel-Vinothek im weinkulturellen Zentrum in Bernkas­tel-Kues stehen beispielsweise 150 Weine von 100 Erzeugern aus dem gesamten Anbaugebiet zwischen französischer Grenze und Deutschem Eck in Koblenz zur Verkostung bereit.

Entdeckungen im Land der steilen Weinberge
Ansicht von Cochem

Ebenso wie sich im Qualitätsweinbau an der Mosel in den vergangenen Jahren eine große Dynamik entfaltet hat, entwickelt sich auch der gastronomische Bereich: Viele Restaurants der gehobenen Klasse haben sich in der Region etabliert, im Raum Trier finden sich allein sieben Restaurants mit ein bis drei Michelin-Sternen.

Luxus- und First Class-Hotels mit Well­ness-Angeboten laden zur Erholung ein. Sportliche Naturen können die Region beim Wandern, bei Wakeboarding und ­Paragliding, aus dem Heißluftballon oder beim Golfen und ­Radeln erleben.

Keltische Bergheiligtümer, imposante Bauten und Kelteranlagen aus der Römerzeit, mittelalterliche Burgen und Klöster, barocke Paläste und elegante Jugendstil-Villen spiegeln die reiche Geschichte des Mosellandes wider.

Weitere Tipps für Urlaub und Erholung in Deutschland finden Sie in unserer Rubrik Deutschland.

Fotos: Redaktionsarchiv / Moselwein e.V.

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