Wegen seiner Beziehungen zur Entstehung der Arteriosklerose (“Verkalkung” der Blutgefäße durch Cholesterinablagerungen) und weiter der Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt dem Cholesterinstoffwechsel und so auch der Cholesterinaufnahme über die Nahrung eine große Bedeutung zu. Speziell Menschen mit hohem Cholesterinspiegel wird häufig empfohlen, weniger Schweine- und Rindfleisch zu konsumieren. Cholesterinarme Ernährung ist aber auch mit Fleisch möglich!

Der Cholesterin- und Fettgehalt tierischer Lebensmittel ist unterschiedlich hoch. Darauf sollte bei der Auswahl von Nahrungsmitteln dieser Gruppe geachtet werden. Wer fett- und cholesterinbewusst essen möchte, muss seinen Einkauf nicht nur auf das Geflügelsortiment beschränken.

Denn Lebensmittel tie­rischer Herkunft können bestimmte gesättigte Fett­säuren enthalten, die den Gesamt-Choles­te­rin­spie­gel im Blut erhö­hen.

Da Fleisch und Wurst­waren neben Choles­terin eben diese Fettsäuren enthalten, raten führende Ernäh­rungsgesellschaften von einem reichlichen Verzehr dieser Produkte ab.

Das muss aber nicht bedeuten, gänzlich auf das Nahrungsmittel Fleisch und daraus hergestellte Produkte verzichten zu müssen. Denn sie liefern dem Körper gleichzeitig lebensnotwendige Fett­säuren, fettlösliche Vitamine und Spurenelemente.

Mit einer an gesättigten Fettsäuren armen Nahrungsaufnahme kann die Cholesterinzufuhr gezielt verringert werden. So muss es nicht unbedingt sein, dass eine fleischreiche Kost das Einhalten einer cholesterinsenkenden Diät verhindert.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang nur, dass der Fettgehalt der jeweiligen Teilstücke relativ niedrig ist. Magere Teilstücke vom Rind oder Schwein, wie Lende oder Filet, oder auch Hähnchen- und Putenfilet sind für eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert.

Bei den Wurstwaren eignen sich besonders Produkte, die aus einer Hauptkomponente bestehen, wie roher oder gekochter Schinken, oder Produkte, die magere Fleischeinlagen enthalten, wie Aspikwaren oder Bierschinken. Auch Fettstreifen und -ränder lassen sich mühelos entfernen. Innereien dagegen, wie Leber, Lunge oder Niere, enthalten besonders viel Choles­­terin und sollten gemieden werden.

Die Mischung macht’s

Bei der Beurteilung der Zufuhr von Nahrungscholesterin  für die Höhe des Cholesterinspiegels im Blut muss auch beachtet werden, dass jeder Mensch indivi­duell auf Nahrungscholesterin anspricht.

Darüber hinaus ist das Ausmaß der Choles­terinaufnahme in ganz erheblichem Maß von der Art und Menge gleichzeitig aufgenommener Nahrung abhängig. So wirken einfach und mehrfach gesättigte Fett­säuren vieler Pflanzenöle oder ein hoher Verzehr von Ballaststoffen, wie Getreide, Kartoffeln und Ge­müse Cholesterin senkend und auf vielfäl­tige Weise gesundheitsfördernd.

Das beweist, dass die Fleisch­auswahl allein noch keine cholesterinbewusste Ernährung garantiert. Ebenso wichtig sind hier auch die richtige Zubereitung und die richtige Verzehrsmenge. Fette Bratensoßen, Fritiertes oder Panaden sollten allerdings gemieden werden.

Hintergrundinfo zu Cholesterin in Nahrungmitteln

Cholesterin ist nur in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft enthalten. Gemeinsam mit den gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ist es hier Bestandteil der Fette.

Aber nicht nur über die Ernährung gelangt Cholesterin in den Blutkreislauf. Der Cholesterinpool setzt sich auch aus dem im Körper syntheti­sierten, d.h. selbst gebildeteten, Cholesterin zusammen. Orte der Synthese sind beispielsweise die Leber und die Darmwand.

 

Text: Dipl. Oecotrophologin Sabine Mittenszwei
Bild: Redaktionsarchiv G&R

 

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