Im wahrsten Sinne des Wortes ist in Neukaledonien die Bevölkerung multikulturell. Kanak, Europäer, Asiaten, Polynesier, Reunionesen und Melanesier machen aus dem Archipel einen Schmelztiegel der Kulturen. Hier bietet sich die Möglichkeit, mit den Ureinwohnern auf Tuchfühlung zu gehen.
Neukaledonien gehört zu Frankreich. Aber es ist eine völlig andere Welt. Außerhalb der Hauptstadt Nouméa – auf der Hauptinsel Grande Terre – beginnt das neukaledonische Hinterland „La Brousse“. Hier eröffnet sich eine Welt voller Traditionen, uralten Gebräuchen und Erfahrungen, die den Facettenreichtum zeigen.
Ein Besuch bei einem Stamm der Kanak oder auf einer Ranch zeigen einzigartige Erlebnisse auf, die nur selten mit dem Archipel in der Südsee assoziiert werden.
Kanak bedeutet Mensch
Neukaledonien zählt über 340 Stämme von Ureinwohnern, die den Namen Kanak tragen (auf deutsch: Mensch). Besucher können während eines Besuchs in das traditionelle Leben eintauchen. Man kann in Strohhütten übernachten, oder sich im Flechten von Schraubenbaum- und Kokosblättern üben und gemeinsam eine Bougna zubereiten.
Das typische Gericht der melanesischen Bevölkerung Neukaledoniens besteht aus Fleisch oder Fisch sowie in Kokosmilch geschmorten Knollen. Es wird in einem Loch in der Erde, bedeckt mit heißen Steinen, gegart.
Moderne Architektur für den Geist einer Kultur
Renzo Piano – der auch als Architekt für das Centre Pompidou verantwortlich zeichnet – hatte ebenso beim Kulturzentrum Tjibaou seine Finger im Spiel. Gemeinsam mit dem Ethnologen Alban Bensa schuf er ein Gebäude, das den Geist der Kanak verkörpert.

Mit den zehn aufrechtstehenden und zum Landesinneren gebogenen schalenförmigen Gebilden aus Holzleisten stellt das Schafferduo die traditionellen Wohnhütten der Kanak nach.
Die Anlage gliedert sich in drei Einheiten und erinnert an ein kanakisches Dorf.
Das Kulturzentrum Tjibaou südlich der Hauptstadt Nouméa gilt als eines der ausgefallensten Werke des italienischen Architekten.
Cowboys in Neukaledonien
Savannen und Graslandschaften prägen die Westküste der Hauptinsel Grande Terre. Sie sind die Heimat der „Broussards”, der neukaledonischen Cowboys.
Nach amerikanischem Vorbild wird hier Vieh gezüchtet. Natürlich mit Stetson auf dem Kopf und Cowboystiefeln an den Füßen wird Wild gejagt. Den Tag beschließt ein Barbecue auf einer der zahlreichen Ranches, wie der Ferme de Néméara oder der Ferme Auberge de Pierrat. Jene heißen Besucher herzlich Willkommen und vermitteln einen authentischen Eindruck des Alltags der „Stockmen” im Outback von Neukaledonien.
Auf Grande Terre zieht es „Broussards”, Greenhorns und Zuschauer zu verschiedenen Veranstaltungen in die Arenen: Bourail, die Hochburg der „Broussards”, lädt jedes Jahr im August zur „Foire de Bourail”.
Die dreitägige Veranstaltung spiegelt den Alltag der Cowboys wider. Western-Reiten, Rodeo und vieles mehr sorgen bei der jährlichen „Foire de Koumac et du Nord” für eine besondere Atmosphäre. Die Kleinstadt Paita, wenige Kilometer nördlich von Nouméa beschließt die Feierlichkeiten mit dem „Fête du Boeuf” (Ende Oktober) und zeigt einmal mehr die kulturelle Vielfalt des Archipels.
Mehr Informationen zu Neukaledonien und den Ureinwohnern auf de.newcaledonia.travel.
Weitere Infos zu urlaub in der Südsee finden Sie unter Erlebnisurlaub in Polynesien.
Redaktion: Paula Pommer
Fotos: © New Caledonia Tourism Point Sud (NCTS)
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