Das sind unsere absoluten Lieblingsorte zum Wandern im Karwendel – Naturpark und größtes Schutzgebiet Tirols. Die Silberstadt Schwaz ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Wanderurlaub mit vielen neuen Lieblingsorten. Wen es in die Abgeschiedenheit zieht, der findet am Ahornboden sein Paradies.

Im Inntal liegt die Silberregion Karwendel rund um das Städtchen Schwaz. In die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck dauert es mit dem Auto keine halbe Stunde, ebenso nach Kufstein vor der bayrischen Grenze. Der berühmte Achensee mit seinen Bilderbuchansichten zu jeder Jahreszeit ist gleich um’s Eck. Die mächtigen Bergketten des Karwendels bilden dazu ein majestätisches Panorama. Heute haben wir unsere Lieblingsorte zum Wandern im Karwendel Naturpark zusammengestellt. Die Wanderungen sind landschaftlich schön und einfachen Schwierigkeitsgrades.

Zur Almrosenblüte geht es mit der Kellerjochbahn hoch hinauf.

Mit der Kellerjochbahn zur Almrosenblüte

Der Karwendel Naturpark ist geprägt von Gletschern, Wildbächen und tiefen Gebirgstälern. Neben Graten, die absolute Trittsicherheit bei Wanderungen erfordern, finden sich Möglichkeiten für Genusstouren über sanfte Almen. Bei Wanderungen tun sich fantastische Ausblicke auf das breite Tal entlang des Inns auf. Auch eine Fahrt mit dem Sessellift der Kellerjochbahn, etwa zu einer Almrosenwanderung im Frühsommer, bereichert der weite Blick über Tal und Berglandschaften. Es gibt jedoch nur einige wenige Bergbahnen an den Rändern des knapp 1.000 Quadratkilometer großen Karwendelgebirges.

Zum Wandern im Karwendel

Wunderschöne Almrosen-Wanderung vom Hecherhaus (1.887 m) zur Kellerjochhütte (2.237 m)

Die Berge sind weitgehen unberührt und unverbaut. Der Karwendel ist ein Naturschutzgebiet und daher darf nirgends ein offenes Feuer entfacht werden. Viele wanderfreundliche Gastgeber helfen bei der Planung von kleinen oder sogar mehrtägigen Wandertouren zu den über 100 Almen, Hütten und Gaststätten. Das Wegenetz ist gut ausgebaut. Wanderer haben in der Silberregion Karwendel 400 Kilometer markierte Wege zur Wahl.

Rund um Stans bei Jenbach befinden sich die drei sehenswerten Kraftplätze Stallental, das Kloster St. Georgenberg und die wohl beeindruckendste Schlucht in der Region, die Wolfsklamm in Stans. Sie eignet sich wunderbar als Ausflugsziel zum Wandern mit Kindern im Karwendel.
Auch gut zu wissen: Aufgrund der brüchig porösen Beschaffenheit der Kalkalpen kommen immer wieder Steinschlag und Geröll vor. Genau deshalb ist der Karwendel aber auch so reich an fantastisch schönen, bizarren Felsformationen.

Abenteuer im Silberbergwerk in Schwaz

Im Süden begrenzt das Inntal den Karwendel. Dort bietet die mittelalterliche Bergbaustadt Schwaz eine gute Mischung aus Natur und Kultur. Rund herum liegen idyllische Tiroler Bauerndörfer wie Weer und Kolsass, zahlreiche Burgen und unzählige Wanderwege.

Schwaz zählte wegen seiner Silber- und Kupferminen im 16. Jahrhundert zu den reichsten Bergbaumetropolen Europas und war nach Wien zweitgrößte Stadt im Habsburgerreich. Die gut erhaltene Altstadt verlockt zum Bummeln zwischen traditionsreichen Geschäften, Cafés und reich verzierten Bürgerhäusern.

Um 1550 waren in Schwaz über 7.000 Knappen beschäftigt. Auf ihre Spuren begibt man sich beim Besuch des Silberbergwerks. Das Erz, das sie zutage brachten, wurde im Münzturm in Hall zu Talern mit dem Bildnis Kaiser Maximilians geprägt.

Das Rathaus glänzt mit seiner prächtigen Fassadenmalerei. Dort und im Kreuzwegerhaus neben dem Franziskanerkloster residierten die Fugger. Nur ein paar Schritte weiter, im Orglerhaus, lebte Paracelsus. Rings um Schwaz gibt es mit Burg Freundsberg, Schloss Tratzberg oder den Ruinen Rottenburg und Rettenberg weitere Zeugen aus dem Mittelalter. Mit der Silbercard, die ab einer Übernachtung inklusive ist, sind über 30 Attraktionen rund um die Silberregion Karwendel und die Bergbaustadt Schwaz gratis oder günstiger zugänglich.

Lieblingsorte zum Wandern im Karwendel NaturparkBadespaß am Achensee

Der Achensee bildet die Ostgrenze zwischen Karwendel und Brandenberger Alpen. Über diesem sehr kalten, aber zum Baden geeigneten Gebirgssee erhebt sich die Hochplatte. Dieser Gipfel ist mit 1.814 Meter in dieser Gegend keiner der höchsten Berge. Er ist aber gut geeignet für ungeübtere Bergsteiger und Familien.

Ideal für Familienurlaube

Überhaupt bietet sich das östliche Karwendel für einen Wanderurlaub mit Kindern an. Gämsen, Steinböcke und sogar Murmeltiere sind hier zuhause. Auch die Pflanzenwelt ist vielfältiger als an der schroffen Nordkette über Innsbruck. Neben seltenen Orchideen erfreut die Almrosenblüte von Mitte Mai bis Ende Juni – je nach Himmelsrichtung und Höhenmetern.

Die Hütten sind in der Region – je nach Schneefall – von Mai oder Juni bis Anfang Oktober geöffnet. Berge für Alpintouren mit höherem Anspruch zu finden, ist in Tirol ohnehin nie ein Problem. Seit September 2022 gibt es zudem den „Tiroler Silberpfad“. Der Weitwanderweg hat fünf Etappen mit je 13-20 km Länge in mittleren Höhenlagen durch die gesamte Region.

Lieblingsorte zum Wandern im Karwendel

Von Schwaz aus verkehrt in der Sommersaison neben dem öffentlichem Busverkehr ein Wanderbus zum Wanderparadies Ahornboden. Ein Zwischenstopp lohnt sich am Achensee und Sylvensteinsee (Bademöglichkeit an den Kiesstränden am Sylvensteinpeicher) an heißen Tagen. Beide sind perfekt für eine wohlverdiente Abkühlung an heißen Tagen und haben ausgezeichnete Wasserqualität.

Dann geht es auf die einzige Mautstraße, die durch den Karwendel Naturpark führt. Es ist eine abwechlungsreiche Strecke bis hinter zum Talschluss in Hinterriß. Der Große Ahornboden ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht nur von Tiroler Seite aus, sondern auch vom Tegernsee und dem Werdenfelser Land zwischen Murnau und Weilheim kommen Gäste. Auch von München aus ist der Ahornboden  gut zu erreichen.

Wandern im Karwendel Naturpark am kleinen und großen Ahornboden

Der Ahornboden ist ein Naturdenkmal mit über 2.000 Bergahornbäumen und dem ältesten Almdorf Europas „in der Eng“. Seit Generationen „übersommern“ dort bis zu 600 Kühe. In der Almkäserei kann man einiges über das Leben auf der Alm erfahren und Käse verkosten. Im Herbst, wenn die Blätter sich in den schönsten Tönen färben, eröffnet sich hier ein goldorangenes Farbspektakel.
Wer “nur” einen Spaziergang machen möchte, findet hier das flache Tal, das sich zwischen den majestätischen Gipfeln ausbreitet.

Die Panoramarunde ist eine leichte bis mittelschwere Wanderung. Nachdem es einmal steil den Berg hinaufgeht, folgen Ausflügler den Weg mit der herrlichen Aussicht bis zu Binsalm. Nach einer Rast geht es wieder hinab zum Ausgangspunkt am großen Wanderparkplatz.

 

Fotos und Text: Verena Wagner

 

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