Ayurveda in Kerala selbst erfahren

Ayurveda gibt unserem Körper das innere Gleichgewicht zurück – für ein gesundes Leben. Idealerweise sollte man Ayurveda in Kerala selbst erfahren können. Wir informierten uns im Somatheeram Ayurvedic Health Resort, das bereits 10-mal als „Best Ayurvedic Centre“ in Kerala ausgezeichnet wurde. Das Ärzte-Team besteht aus renommierten Ayurveda-Spezialisten und ist seit mehr als 30 Jahren auf die Behandlung westlicher Krankheitsbilder spezialisiert.

Das einzige Geräusch ist das Dröhnen der Brandung. Der Blick schweift vom Strand aus über die endlose Weite des Indischen Ozeans, dahinter brei­ten sich Palmenhaine und tropische ­Blütenmeere aus.

Auf einer Anhöhe in ­einem ­Garten mit verschwenderisch-­üp­piger Vegetation liegt das ­Somatheeram Ayurvedic Health Resort am atemberaubenden Malabar-Strand im indischen Kerala.

Seine landestypischen Häuser und Rundbungalows fügen sich harmonisch in die ­paradiesische Umgebung ein. Das Resort liegt an einem feinsandigen Strand, der von Palmen gesäumt ist.

Fernab vom Massentourismus finden die Gäs­te an diesem Flec­kchen der Malabarküste Ruhe, Entspannung und vor allem sich selbst. Traditionell süd­indische Kerala-Häuser schmiegen sich an den baumbestandenen Hang. Zudem gibt es die Möglichkeit, in komfortabel aus­gestatteten Rundbungalows zu wohnen.

“Vollkommenes Wohlbefinden, Harmonie von Körper, Seele und Geist, Balance der ­Lebensenergien – all das kann Ayurveda leisten”, sagt Dr. C. A. Raman, medizinischer Leiter des Somatheeram Ayurvedic Health Resorts.

Ayurveda ist die traditionelle indische Heilmethode, deren Wurzeln sich mehr als 5.000 Jahre zurückverfolgen lassen. Das Leben im Einklang mit sich selbst und der Natur ist ein wesent­liches Element im ganzheitlichen Ansatz der ayurvedischen Lehre.

Schon lange vor unserer Zeitrechnung erkannten Philosophen und Heilkundige, dass Gesundheit oft nicht nur körperliche Ursachen hat.

Vielmehr bedeutet Gesundheit in der traditionellen Heilmethode Indiens geistige und körperliche Ausgewogenheit. Dies wird durch Massagen, Ölbäder, Meditation, Yoga und besondere, typgerechte Ernährung erreicht.

Nach einer Eingangsuntersuchung stellen die speziell ausgebildeten Ärzte einen individuellen Behandlungsplan für jeden Gast zusammen. Die ayurvedische Pulsdiagnose etwa verrät, wie Körper und Organsystem aufeinander abgestimmt sind und ob die Lebensenergien sich im Gleichgewicht befinden.

Detailliert wird nach der Krankheitsgeschichte und dem allgemeinen Wohlbefinden gefragt, nach Ernährungs- sowie Schlafgewohnheiten, dem Verdauungsmodus und Geschmacksvorlieben, dem Beziehungsstatus und moralisch-ethischen Einstellungen.

Je nachdem, zu welchem der insgesamt sieben ayurve­dischen Konstitutionstypen der Gast zählt und in Abhängigkeit von seiner aktuellen Situation und Verfassung, verordnen die Ärzte genau auf ihn abgestimmte Behandlungen.

Neue Lebenskraft tanken

Als Lehre vom gesunden Leben versteht sich Ayurveda als vorbeugende Heilmethode, die in erster Linie die Harmonie der Lebenskräfte und damit die Gesundheit stärken will.

“Nach einer zweiwöchigen Kur mit täg­lichen Anwendungen von eineinhalb bis zwei Stunden fühlen sich die Gäste so fit und entspannt wie lange nicht mehr”, so Dr. C. A. Raman. Aber auch bei der Therapie chronischer Leiden wie Rheumatismus und Beschwerden des Bewegungsapparats erzielt das Team beachtliche Erfolge.

Mit zum Teil sehr aufwändigen Verfahren werden aus mehr als 600 Kräutern, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen die wirksamen Substanzen extrahiert. Sie sind ein zentraler Bestandteil der ayurvedischen Medizin. Speziell auf jeden Gast abgestimmte Mischungen aus Kräutern wer­den auch den Ölen für Bäder und Massagen beigefügt.

Fremd­artig und exotisch ist der Duft vieler dieser Mixturen, die Leib und Seele gut tun.
Die Pizhichil-Behandlung etwa hat eine solch entspannende Wirkung, dass viele Gäste im Laufe der 90 Minuten einschlummern. Der Gast liegt in einer Art Holzwanne, und Kräuteröle fließen in kleinen Rinnsalen über den gesamten Körper. Dhara dagegen ist ein warmer Ölguss, bei dem 20 bis 30 Minuten lang Kräuteröle über Stirn und Schläfen geträufelt werden. Er dient der Beruhigung des Nervensystems und wird bei Schlafstörungen eingesetzt.

Für Leib und Seele

Eine wesentliche Bedeutung kommt auch den Massagen zu: Fast alle werden synchron ausgeführt, das heißt mindestens zwei Therapeuten behandeln gleichzeitig beide Körperhälften.

Insgesamt sind es im Resort rund 10 Ärzte und 50 Therapeuten, die mit mehr als 30 verschiedenen ayurvedischen Anwendungen und 15 ayurvedischen Behandlungspaketen (u.a. Reinigungskur, Gewichtsreduktion, Anti Aging, Anti-Stress, Frauen- und Männerleiden) den individuellen Bedürfnissen ihrer Gäs­te gerecht werden.

Täglich stehen für ­­­­­­­­­­­­­­­90 Minuten Yoga und Meditation an. Wer anfangs völlig steif war, fühlt sich schon bald so beweglich wie eine Katze.

Ein Fest der Sinne bereitet der Küchenchef des Resorts mit den vielfältigen ayurvedischen Speisen, die angeboten werden und auch Vegetarisches umfassen.

Hinzu kommt der Panoramablick von den Restaurants aus aufs Meer: Er ist unvergesslich – besonders abends, wenn Dutzende von Fischerbooten auf den Indischen Ozean hinausfahren und ihre Lampen wie kleine Glühwürmchen strahlen.

Wer den Tag landestypisch ausklingen lassen will, kann die farbenfreudige indische Folklore genießen oder klassischen Tempeltänzen beiwohnen.

Pitta, Kapha oder Vata?

Welche der drei Lebensenergien ist dominant und bestimmt den Kons­titutionstyp? Die Frage danach klären die Ärzte am Anfang: Auf dieser Basis arbeiten sie den Behandlungsplan aus, der speziell auf die Bedürfnisse des jewei­ligen Gastes zugeschnitten ist.

Ayurveda sieht den Menschen als Spiegelbild des Universums und dass sich in ihm die fünf Elemente zu physiologischen Prinzipien (Do­s­has) vereinigen, die alle Körperfunktionen regulieren. Pitta ist das Feuerprinzip, Kapha repräsentiert Erde und Wasser, Vata steht für Luft und Äther.

Je nach Ausprägung und Kombination der Doshas unterscheidet die ayurvedische Medizin insgesamt sieben Konstitutionstypen. Sie sind verschieden im Hinblick auf das körperliche Erscheinungsbild, die Funktion der inneren Organe sowie hinsichtlich intellektueller Fähigkeiten und psychischer Muster.

Während Vata-dominierte Typen zu einer eher schwachen Gesundheit tendieren und besonders anfällig für Nervenkrankheiten sind, können Pitta-dominierte Typen, deren Gesundheit meist als mittelmäßig beschrieben wird, an Stoffwechselerkrankungen leiden.

Von der höchsten Le­bens­erwartung geht die ayurvedische Medizin bei den Kapha-dominierten Typen aus, deren Schwachpunkt allerdings die Atmungsorgane und die Gelenke sind.

Wörtlich übersetzt bedeutet der Sanskrit-Begriff Ayurveda „das Wissen vom Leben“. Hauptanliegen ist es, Beschwerden und Krankheiten vorzubeugen.

Lesen Sie auch unsere Reisereportage über Ayurveda auf Sri Lanka.

 

Fotos: Somatheeram Ayurvedic Health Resort / G&R Redaktionsarchiv