Seit Jahrhunderten bekannt und beliebt, sind Massagen eine angenehme Medizin. Heute gehören Massagen zu den meistgenutzten Angeboten in jedem Wellness-Hotel. Maßgebend für diese Popularität ist die breite Palette der Anwendungsmöglichkeiten.

Massagen können anregend oder beruhigend wirken, aktivieren und auf sportliche Leistungen vorbereiten oder einfach nur entspannen. Massagen beseitigen Schmerzen, lockern verspannte Muskeln und setzen Heilungs­prozesse in Gang. Besonders nachgefragt sind derzeit exotische Varianten.

Glücksbringer Massage

Der Psychologe weiß: Menschen brauchen Berührung. Kranke genesen schneller, wenn sie häufiger berührt werden. Babys, die regelmäßig gestreichelt werden, entwickeln sich besser als Frühgeborene, die keinen persönlichen Kontakt haben: In diesem menschlichen Urbedürfnis der Berührung mag einer der Gründe dafür liegen, dass der Gast im Wellness-Hotel die Streicheleinheiten auf der Massagebank als so wohltuend empfindet.

Was Massage so beliebt machtIn den asiatischen Kulturen gilt es als selbstverständlich, dass Men­schen jedes Alters regelmäßig Massagen nutzen. Die Thailänder zum Beispiel massieren sich mehrere Male am Tag ­gegenseitig, egal ob bei der Arbeit, ­unter Freunden oder in der ­Familie. Die Kleidung wird wäh­renddessen in der Regel nicht abgelegt.

In unserem ­Kulturkreis kommen solche Be­rührungen offenbar zunehmend zu kurz. Eine gute Massage kann den Pegel der Stress­hor­mone im Körper spürbar ­senken und sogar Gegen­reaktionen in Gang setzen.

Erfahrene Masseure, so besagt die asiatische Volks­medizin, sind in der Lage, über Nerven oder ­Energiebahnen, Funktionen von inneren Organen zu beeinflussen und zu steuern. Hormonell bewirkt eine Massage die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin.

Von Napoleon mitgebracht

Als die vielleicht älteste und menschlichste aller medizinischen Behandlungsweisen ist die Massage insbesondere in öst­lichen Kulturen tief verwurzelt. Ihr Einsatz lässt sich bereits bis ins Jahr 2600 v. Chr. in China zurückverfolgen. Auch bei den Japanern, Ägyptern und Persern war die Massage als Heilmittel bekannt.

Athleten im antiken Griechenland wurden massiert, um ihre sportlichen Leistungen zu verbessern, und im alten Rom bereicherten Massagen die hoch stehende Badekultur.

Was Massage so beliebt machtIm Westen geriet die Kunst der Massage für lange Zeit fast in Vergessenheit: Bis Napoleons Soldaten aus türkischen Bädern eine Behandlungsform mitbrachten, die sie „massement“ nannten.

Im 19. Jahrhundert verhalfen engagierte Ärzte und Physio­therapeuten der Massage wieder zu Ansehen und entwickelten bis ins 20. Jahrhundert hinein spe­zielle Techniken zur Vorbeugung und Behandlung unterschied­licher Krankheiten.

Welche Massage für mich?

Die Schwedische Massage gilt als bewährte klassische Massageform und wird deshalb in der Regel auch von Medizinern verschrieben. Mit verschiedenen ma­nuellen Techniken wie Streichen, Kneten, Klopfen und Schütteln des Körpers werden vor allem Verspannungen und Verhärtungen von Muskeln behandelt. Der Lymphflusses wird angeregt und Schlackenstoffe schneller abtransportiert.

Was Massage so beliebt machtDie Klangschalenmassage lehnt sich an östliche Heilmethoden an, in dem Klangschalen auf den Körper aufgelegt und zum Schwingen gebracht werden. Die Schwingungen sollen dem Körper Ruhe und Entspannung bringen – mit dem Effekt einer vorbeugenden Wirkung und der Aktivierung von Selbstheilungskräften.

Aus Hawaii kommt die Lomi ­Lomi Nui Tempelmassage, eine Mischung aus Ritual, Tanz und Körperarbeit. Lomi bedeutet drücken, kneten und reiben, aber auch “mit den samtenen Pfoten einer zufriedenen Katze berühren”. Damit wird eine Massage bezeichnet, die Wohlgefühl hervorrufen und den Menschen wieder in Harmonie mit sich und seiner Umgebung bringt.

Durch fließende Bewegungen, individuell angepasst an den Massierten, sollen unterschiedlich tiefe Schichten im Körper erreicht und körperliche sowie seelische Blockaden gelöst werden. Begleitet von hawaiianischer Musik wird der Körper mit ausgesuchten Ölen verwöhnt.

Was Massagen so belilebt machtBei Shiatsu ertastet der Therapeut den Energiefluss des Pa­tienten und regt ihn durch sanften Druck mit Fingern, Handflächen, Ellbogen und Knien an.

Gemäß dem traditionellen asiatischen Wissen, werden Menschen von Energie bestimmt. Ist sie ausgeglichen, fühlt er sich wohl; bei Blockierungen können Krank­heiten entstehen. Shiatsu erfordert von den Praktizierenden neben der Technik ­eine ­respektvolle Achtsamkeit sich selbst und dem Klienten gegenüber.

Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt Tuina. Mittels einer Akupunkturmassage wird dabei eine Yin-Yang-Balance erreicht. Sie soll hilfreich sein gegen Schmerzen, stressbedingte Stö­rungen und für eine bessere Haut.

Text: G&R Redaktion
Fotos: WHD / Hotel Am Mühlbach / Six Senses Resorts&Spa / Sporthotel Stock / Thermenhotel Paierl / The Landmark Mandarin

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