Für viele Touristen ist Delhi Ausgangspunkt ihrer Reise in den Indischen Norden und Rajasthan. Die Stadt trägt im 21. Jahrhundert zwei Gesichter und ist dadurch auch Symbol für einen ganzen Subkontinent im Wandel. Vier Tage Inforeise: Indien im Schnelldurchgang?

Delhi: Tradition trifft Zukunft, foto AHAuf den Straßen pulst das Leben der Händler, der hageren Lastenträger und der Rikschafahrer.

Dazwischen Tuktukgeknatter und Fahrradgeklingel, Mercedeshupen, sowie das Motorengeräusch vieler Mittelklassewagen – es sei der neue Delhi-Sound, der uns auf der Straße empfängt, erklärt uns Sanji, unser Guide.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHDer Ton sei Ausdruck eines neuen Lebensstils, er ist „busy“ und lärmt wie ein überdimensionales 12-Ton-Orchester.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHDer indische Mittelstand nimmt kräftig zu. Dies wiederum bedeutet, dass das weitverbreitete Indienbild von extremem Reichtum und äußerster Armut so nicht mehr gilt und um die wachsende Mittelschicht ergänzt werden muss.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHUnd sie sind äußerst selbstbewußt, diese jungen Inder. Sie führen uns stolz in die neuen Stadtteile und ganz selbstverständlich, während wir im Bazaar shoppen wollen, machen sie Pause im Segafreddo oder im Pizza Hut bei Cappuccino und einer Latte macchiato.

Die Zahl von Restaurants der mittleren Klasse wächst rasant.

Banken vergeben seit ein paar Jahren Konsumkredite – die es zuvor gar nicht gab. Bekleidungs- und Möbelbranche registrieren eine eindeutig am Mittelstand orientierte Nachfrage.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHKonsum sei aber immer ein Gemeinschaftsereignis, größere Einkäufe erledige auch er immer in Begleitung von Familie und Freunden – klassisches Freizeitvergnügen, erklärt uns Sanji.

Gastliches Indien

Den Zauber indischer Gastlichkeit konnten wir umfassend erfahren in den Häusern der The Claridges Hotels: exklusiver Charme der alten Welt verknüpft mit einem hochmodernen Ambiente.

Die indische Hotelmarke wurde als erste des Landes Mitglied der luxuriösen Worldhotels und wurde jüngst bei den World Travel Awards ausgezeichnet. Zu einem der Preisträger zählt das The Claridges Neu-Delhi, das zum Leading Luxury Hotel Indiens gewählt wurde:

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHAuf gut einem Hektar Land im Herzen von Lutyens Delhi gelegen gilt es als das Herzstück der Hotelgruppe und verfügt über 137 mit Liebe zum Detail eingerichteten Zimmer.

Mit einer Größe zwischen 35 und 175 m² gelten sie zu den geräumigsten in der Hauptstadt, einige Suiten warten sogar mit privaten Terrassen auf.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHEin Blick aus dem Fenster offenbart eine attraktive Aussicht über die Gärten, die Poollandschaft und die Diplomatenallee.

Sechs Restaurants und Bars sowie eine Tea Lounge entführen Connaisseurs zu einer genussvollen Weltreise auf höchstem Niveau – von asiatischer Küche über mediterrane Köstlichkeiten bis hin zu internationaler New-Age-Cuisine.

Vor allem bei indischen Geschäfts- und Privatleuten ist das spanische Outdoor-Restaurant sehr beliebt, ist es doch idealerweise Ausdruck des Spagats zwischen den Welten. Die Patisserie Ye Old Bakery serviert Gebäck und im Jade erwarten uns chinesische Gerichte.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHIm Süden von Delhi, nahe dem historischen Tughlakabad und dem Surajkund-Sees gelegen, lädt das The Claridges Surajkund ein. Es verfügt über eines der größten und luxuriösesten Spa-Bereiche Indiens.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHSowohl Hotelgäste als auch Tagesbesucher können hier auf 1.600 m² in den Thai-Massage- oder Ayurveda-Suiten die Seele baumeln lassen. Verschiedene Saunen, Dampfbäder, eine Eisfontäne sowie ein Außenpool versprechen Entspannung für Körper und Geist.

Da jedes Zimmer und jede Suite über einen großzügigen Balkon verfügt, kann nach einem anstrengenden Stadtbummel das Auge über die Weite des Landes schweifen.

New Delhi – Old Delhi – Agra

Da sich die meisten Hotels in New Delhi, dem modernen Teil der Metropole, angesiedelt haben, erwartet uns vorerst eher internationales Flair als farbenprächtige Exotik.

Denn mit seinen baumbestandenen, von Sandsteingebäuden im Kolonialstil gesäumten Straßen und klimatisierten Hotels entspricht New Delhi keineswegs dem Bild einer typisch indischen Stadt.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AH

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHDen Mittelpunkt der Stadt bildet der Connaught Circus mit Banken, modernen Hochhausfassaden, Luxusgeschäften, Arkaden und einem Park mit gewaltigem Springbrunnen, unter dem sich der unterirdische Palka Bazaar befindet, ein Gewirr aus kleinen Verkaufsbuden, wie man ihnen in Indien überall begegnet.

Das Government Emporium, der Lakshmi Narayan-Tempel, India Gate, die Lodi Gärten – nach der Mittagspause geht es weiter nach Old Delhi.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AH

Hinter der Jami Masjid (Freitagsmoschee) pulsiert das indische Herz im verwinkelten Basarviertel – mittelalterlich morgenländische Altstadt mit abenteuerlicher Stromversorgung.

Dicht bevölkert von Handwerkern jeder Couleur, die eingepfercht in winzige Werkstätten oftmals erstaunliche Kunstwerke zustande bringen.

Das Rote Fort trohnt am Ostende der Chandni Chowk, der Geschäftsstraße, ein Koloss in rotem Sandstein, imposanten Eingangstoren, Gärten – und einer abendlichen Sound-&-Light-Show, die uns die Geschichte Nordindiens nahe bringt.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHDie optimale Einstimmung auf den unabdingbaren Ausflug ins 200 km entfernte Agra – war man doch nicht in Indien, wenn man das Taj Mahal nicht sah.

Es grenzt schon an ein Wunder, dass dieses wohl meistfotografierte Bauwerk der Welt dennoch jeden Besucher in seinen Bann schlägt, sobald er durch das Eingangstor den weiträumigen Garten betritt. Größe, Harmonie und das Spiel des Lichts dieses „Denkmals unvergänglicher Liebe“ prägen sich für immer in die Erinnerung.

Delhi: Tradition trifft Zukunft, Foto AHWir sind umgeben von indischen Touristen aus Mumbai, die uns stolz von ihrer Urlaubsrundreise durch Hindustan erzählen – Ausdruck des neuen aufstrebenden Indien.

Und ich habe mein Herz schnell wieder an Indien verloren. Vor Jahren bereiste ich Rajasthan und habe mich auf Delhi gefreut. Und ich freue mic auch jetzt auf die nächste Wiederkehr.

Mehr über interessante Ziele in Indien und Asien finden Sie in unsere Reiserubrik.

Text: Annemarie Heinrichsdobler
Fotos: Annemarie Heinrichsdobler

 

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