Farbenfrohe Basare, historische Königspaläste und zahlreiche Cafés laden ein, den Duft orientalischer Gewürze und traditioneller marokkanischer Köstlichkeiten zu genießen, Geschichte, Kultur und Kunst zu erleben – die Königsstadt Fes im Norden von Marokko ermöglicht einen Urlaub der besonderen Art. Einmal eine andere Welt erleben …

Marokko wurde im Jahr 808 in der Königsstadt Fes als Staat gegründet und hat bis heute seine damals ­gelegten Wurzeln beibehalten.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenIn der Gründungsstadt, die seit 1981 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, können Besucher aufregende Einblicke in die Geschichte Marokkos gewinnen.

Trotz einer fortschreitenden Modernisierung der Metropolen Marokkos trifft man in der Medina, der Altstadt von Fes, auf kunsthandwerkliche Traditionen und historische Bauweisen.

Kultur und Kunst in der Medina

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenLässt man das Bab Boujeloud, das eindrucksvolle Haupteingangstor zur Altstadt, hinter sich, öffnet sich eine neue, atemberaubende und unvergessliche Welt.
Die Altstadt von Fes, die Medina, vereint das geschäftige Treiben auf traditionellen Märkten und in mittelalterlichen Werkstätten mit der einmaligen Gelassenheit und Ruhe in den kleinen Gassen der Stadt, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Die 143 Paläste und 500 Moscheen in der Medina sorgen für ein faszinierendes Ambiente, das ausgedehnte Spaziergänge durch die Altstadtgassen besonders reizvoll macht.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenIn der Altstadt befindet sich die älteste Universität der west­lichen Welt, La Karaouine, die Fes als geistiges Zentrum Marokkos auszeichnet und bis heute als Lehranstalt und als Moschee von Einheimischen besucht wird.

Neben zahlreichen architektonischen Sehenswürdigkeiten prägt vor allem traditionelles Handwerk das Bild. Ob Weber, Töpfer, Schmied oder Mosaikkünstler – alle sind in der Altstadt anzutreffen.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenDie Arbeit der Gerber, die von den zahlreichen Dachterrassen gut zu beobachten ist, bietet einen eindrucksvollen Einblick in handwerkliche Traditionen.

In den Koranschulen Medersa Bou Inania und Medersa Attarine kann die kunstvolle Ausarbeitung von Fliesen, Stuckverzierungen, Holzschnitzereien und Mosaiken bewundert werden. Das größte Heiligtum der Stadt ist die Zaouia, das Grabmal des Stadtgründers von Fes, Idriss II.

Marokko: Fes - eine andere Welt erleben

Seit der Stadtgründung im Jahr 808 war Fes über einen langen Zeitraum hinweg die Landeshauptstadt. Die rasante Entwicklung und die große Bedeutung der Stadt wurden durch ihre geografische Nähe zu notwen­digen Wasserquellen und wichtigen Handelswegen begünstigt.

Im 11. Jahrhundert ­musste Fes seinen Status als Hauptstadt an Marrakesch abtreten, gewann ihn aber Mitte des 13. Jahrhunderts wieder zurück und hielt ihn bis ins
20. Jahrhundert hinein.

Aber auch nachdem Rabat im Jahr 1912 zu der offiziellen Hauptstadt Marokkos ernannt wurde, blieb die große kulturelle Bedeutung der Stadt bestehen: Bis heute wird Fes als geistiges Zentrum des Landes ange­sehen, das Marokkos Kultur, Kunsthandwerk und Handel in der Vergangenheit wesentlich beeinflusst hat und bis heute prägt.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenKulinarische Facetten

Die große Vielfalt der marokkanischen Küche ermöglicht immer neue verzaubernde kulinarische Erfahrungen.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenIn Fes finden sich zahlreiche marokkanische Luxusrestaurants, in denen in ­stilvoller Atmosphäre unvergessliche Eindrücke entstehen.

Heure Bleue Palais EssaouiraDas Nationalgericht ­Tajine wird in vielen Variationen gereicht; orientalische Gewürze und Düfte sorgen für ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Landestypische Musik und Tanz schaffen dabei ein ansprechendes Ambiente und einen Einblick in die marokkanische Kultur.

Die kulinarische Seite Marokkos kann ebenfalls in den zahlreichen Straßencafés erkundet werden, in denen man von Dachterrassen aus eine einmalige Aussicht auf das Häusermeer der Medina von Fes genießen kann.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenMeknes – Zentrum der marokkanischen Landwirtschaft

Für Freunde der marokkanischen Küche empfiehlt sich auf jeden Fall ein Ausflug in die nur 60 km entfernte Stadt Meknes, die auf Grund ihres günstigen Klimas eines der landwirtschaftlich reichsten Gebiete Marokkos ist.

Marokko: Fes - eine andere Welt erlebenNeben ausladenden Obstgärten und weiten Weinfeldern zieren zwei Millionen Olivenbäume die Landschaft.

Meknes, ebenfalls eine der Königsstädte, ist berühmt für seinen Qualitätswein. Für Inte­ressierte bietet sich daher die Besichtigung einer Weinkellerei an.

Markt_Marokko_HeinrichsdoblerAber auch Kunstliebhaber kommen in diesem Zentrum der Landwirtschaft nicht zu kurz: Neben prachtvollen Palästen, Festungen oder der gewal­tigen Stadtmauer sind vor allem das Wasserreservoir (Bassin Agdal), der gigantische Getreidespeicher der Stadt sowie die königlichen Pferdeställe unbedingt sehenswert.

Die Geschäfte und Handwerksbetriebe in der Altstadt von Meknes zeigen das marokkanische Leben in seiner Ursprünglichkeit.

Auch die reich verzierte heilige Grabstätte des Sultans Moulay Ismail, von der laut Volksglauben die „Baraka“ – eine magische Kraft – ausgeht, ist einen Besuch wert.

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Atemberaubende Ausgrabungen

Unbedingt empfehlenswert ist ein Besuch der archäologischen Stätte Volubilis, einer der am besten erhaltenen römischen Ausgrabungsstätten des Kontinents.

In der Antike war Volubilis ein wichtiger Bestandteil des römischen Herrschaftsbereiches in Marokko und blieb als Stadt über Jahrhunderte hinweg bestehen, bis sie im 18. Jahrhundert zerstört wurde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen die Ausgrabungen in Volubilis und 1997 wurde die römische ­Ausgrabungsstätte zum UNESCO-Welt­kulturerbe erklärt. Zahlreiche Tempel, Häuser, Torbögen, ­Mosaiken, Marmorbauten und Thermen können dort besichtigt werden und zeigen dank ihres guten Zustandes das einprägsame Bild einer Stadt im römischen Stil.

Marokko: Fes - eine andere Welt erleben

Auch Essaouira ist eine Reise wert, hier finden Sie unseren Reisebericht.

Text: Annemarie Heinrichsdobler
Fotos: Edmund Heinrichsdobler, Staatl. Marokk. Fremdenverkehrsamt/Euro RSCG ABC

 

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