Mediterranes oder doch lieber die gute deutsche Küche? Wer wählen will, ist gut beraten mit der so genannten Crossover- oder Fusion-Küche, einem Mix aus verschiedenen Länderküchen. Ein Sternekoch, der diesen Mix seit Jahren überzeugend lebt – Vertreter zweier Länder – ist Ali Güngörmüş.

“Schau’ in die Sonne, schau’ in den Tag” – so lautet die wörtliche Übersetzung des türkischen Familiennamens Güngörmüş.

Diese Energie wird sofort spürbar, wenn man sieht und schmeckt, wie Ali Güngörmüş den Charakter der Grundprodukte seiner Küche auf kreative Art und Weise herausarbeitet. Mal mutet das Ergebnis mediterran an, mal orientalisch mit einem Hauch von 1001 Nacht.

Stets entsteht eine gelungene Liason, wenn ausgewählte Aromen die Besonderheit eines Produkts fein zu unterstreichen wissen.

Der türkischstämmige Kü­chenchef Ali Güngörmüş, hat das Glück, in zwei (Küchen-)Kulturen aufgewachsen zu sein und versteht sich als Mittler.

Davon profitieren seine Gäs­te, unter denen er schon zu seiner frühen Münchner Zeit durch eine besondere Kreation für Aufsehen sorgte: “Döner Deluxe” nannte er seine exklusive Variante des Lieblingsimbisses der Deutschen.

Er schuf den kulinarischen Kult der Saison, mit einem augenzwinkernden Seitenhieb gegen alle, die mit türkischer Küche vor allem Fast-Food verbanden.

Ali Güngörmüs wurde als mittleres von sieben Kindern 1976 in Pageou in der Türkei geboren. Er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof im anatolischen Hochland auf. Da der Vater in München arbeitete, zog die Familie 1986 seine Mutter mit den Kindern zum Vater nach Deutschland.

Nach dem Hauptschulabschluss in München begann er eine Lehre zum Koch, eigentlich gegen den Widerstand seiner Eltern. Und er kochte sich an die Spitze…

Seine Karriere begann Ali Güngörmüs 1995 als Commis de Cuisine und Chef Saucier im Gasthaus Glockenbach in München bei Karl Ederer, das einen Michelin-Stern trug. Ederer erkannte das Potential des jungen Kochs. Es folgten das ­Tantris, ebenfalls in München, und die Schweizer ­Stuben in Wertheim-Bettingen – beide mit ­jeweils zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.

1999 kehrte er zurück nach München und wirkte in der Käfer-Schänke. Im Ederer arbeitete er bereits als Küchenchef. Schließlich stellte Ali Güngörmüs seine Künste im Münchner Trend-Restaurant Lenbach unter Beweis, bevor er als Inhaber und Küchenchef im April 2005 das “Le Canard nouveau” in Hamburg eröffnete.

Ali Haydar Güngörmüş: Vertreter zweier LänderDass Ali Güngörmüs ein Meister seines Fachs ist, zeigen die vielen Auszeichnungen, auf die er stolz sein kann:

Im November 2006 bekam er einen Stern im ­Michelin, der ihn schon 2002 als Tipp handelte. Der Gault Millau kürte ihn zur “Entdeckung des Jahres 2003” und gibt ihm heute 16 Punkte.  Im November 2006 wurde sein Restaurant “Le Canard nouveau” mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Er ist der einzige türkische Koch mit dieser Auszeichnung. Ende 2016 gab Güngörmüş die Position des Küchenchefs im Le Canard nouveau ab.

2014 eröffnete er zudem in München das Restaurant “Pageou”. Er serviert international inspirierte Feinschmeckergericht in einem zwanglosen, hellen Restaurant mit begrüntem Innenhof im Zentrum von München. Pageou heißt das Dorf in Ostanatolien, in dem Ali Güngörmüş die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte.

2018 erhielt er im Gault-Millau 17 Punkte für das Restaurant PageouMünchen und hält diese bis heute.

Güngörmüş ist als Fernsehkoch regelmäßig in der NDR-Nachmittagssendung tipps & trends sowie als Juror und Moderator in der ZDF-Sendung Die Küchenschlacht zu sehen. Außerdem trat er auch in der Sendung Lanz kocht! auf, die ebenfalls im ZDF gesendet wurde.

Er war seit dem 11. November 2013 bis zur Einstellung der Juror in der ZDF-Sendung Topfgeldjäger mit Alexander Herrmann.

Seit dem 11. Mai 2014 ist er einer der Profiköche in den VOX-Sendungen Grill den Henssler (11 Auftritte) und Grill den Profi. Zudem trat er in der am 3. Februar 2019 erstmals ausgestrahlten Folge der Sendung Kitchen Impossible im Kochduell gegen Tim Mälzer an.

Ali Haydar Güngörmüş: Vertreter zweier LänderEr ist außerdem im Magazin Wir in Bayern des regionalen Fernsehprogramms des Bayerischen Rundfunks zu sehen.

Einen Einblick in seine Lebensphilosophie und den Geschmack seines Lebens gibt sein Buch “Schau in die Sonne, schau in den Tag”, das 2019 erschienen ist.

Nach “Mediterran”, “Meine Aromenküche”, “Meine türkische Küche” heißt sein neues Kochbuch “Meze – vegetarisch”.

Allen gemeinsam ist der Mix aus den Länderküchen, die ihn geprägt haben und die er überzeugend lebt.

Meze sind seine Passion

2022 eröffnete er seine Mezebar. Mit seiner Meze-Box, die er über den Gastro-Lieferservice voilà vertreibt, möchte er Foodies nun das türkische Lebensgefühl nach Hause bringen.

Ali Haydar Güngörmüş: Vertreter zweier LänderMeze sind mehr als eine Vorspeise, sie sind ein Lebensgefühl. Es geht ums gemeinsame Genießen, ums Teilen und Reden.

Sternekoch Ali Güngörmüş kennt dieses Gefühl aus seiner türkischen Familie und überträgt es in seine Meze-Menübox, welche in nur 20 Minuten fertig auf dem Esstisch steht.

Die Box enthält verschiedenste vegetarische Speisen, die gemeinsam auf den Tisch gestellt und genossen werden können. Darunter ein Rucolasalat mit Parmesan, Feigen und Granatapfel-Dressing und eine Dip-Variation aus Rote Beete Joghurt, Avocado-Cacik, Pesto-Fetacreme und Hummus. Natürlich serviert mit frischem Fladenbrot.

Als Hauptspeise folgt geschmorte Aubergine mit Baharat-Feta, Maulbeere-Couscous und Babyspinat.

Den Nachtisch bildet ein luftiges Brombeer-Topfen-Mousse mit Schokoladenstreuseln. Die farbenfrohen Gerichte wecken selbst bei Fleisch-Liebhabern die Lust auf unkomplizierten vegetarischen Genuss.

Per gekühltem Expressversand in einzelnen vorgekochten Komponenten geliefert, hält sie sich gekühlt drei Tage frisch.

Foto: @Ali Güngörmüş / @getvoila.com

 

Vorheriger ArtikelHummer auf Tomatencarpaccio mit Vanilledressing
Nächster ArtikelSalami Focaccia Rezept mit Kräutern für herzhaftes Frühstück