Unter einer Diktatur sucht sich die Kunst immer ihre Nischen, so blühte auch Ende der achtziger Jahre die Straßenkunst in Buenos Aires erstmals auf.

Seit 2001 nutzen die Kreativen und junge Menschen die freien Flächen der Stadt, um ihren Emotionen Luft zu lassen. Es wurde mit Farbe und Inspiration gegen den zunehmenden Verfall der Stadt protestiert.

Die Straßenkunst in Buenos Aires hat zumeist politische Hintergründe. Sie zeigt die  gegenwärtigen Missstände auf und wetteifert dabei manchmal mit barocken Gebäuden der Stadt.

Straßenkunst in Buenos Aires Mural in Colegiales2In Buenos Aires ist Kunst im öffentlichen Raum nicht verboten, sondern im ausdrücklich erwünscht. So können die Künstler tagsüber am Werk sein und sich dabei mit Bewohnern und Besuchern austauchen. Die Künstler brauchen keine offizielle Genehmigung sondern nur die Erlaubnis des Eigentümers des Gebäudes, und schon können sie loslegen. Für die meisten Porteños ist die Straßenkunst in Buenos Aires ein Ausdruck von Freiheit und eine Möglichkeit, die Stadt zurückzuerobern.

Straßenkunst in Buenos Aires - Colegiales
Straßenkunst in Buenos Aires braucht keine “Sondergenehmigungen”.

Dass die Stadt stolz auf ihre Künstler ist, wird auch bei Streetart-Touren spürbar, bei denen man Infos über die Hitnergründe der ausgesuchten Motive und die Lebenswerke bekannter Künstler verraten werden. Denn auch Galerien und Werkstätten werden ins Programm eingebunden.

Streetart-Festivals werden gezielt zur Verschönerung der Stadt eingesetzt. Beim Festival für urbane Kunst TRAMA hatten Künstler aus aller Welt zwischen Dezember 2016 und April 2017 die Möglichkeit, den urbanen Raum in der Gemeinde Tres de Febrero neu zu beleben. So entstehen täglich neue und beachtenswerte Kunstwerke.

Straßenkunst in Buenos Aires Mama ArgentinaInzwischen hat sich Buenos Aires in der internationalen Streetart-Szene einen Namen gemacht, kürzlich nannte Lonely Planet Argentiniens Hauptstadt unter den Top 8 Streetart-Städten der Welt.

Bei einer derart lebhaften Streetart-Szene entstehen täglich neue, aufsehenerregende Kunstwerke. Ein beliebtes Thema ist aktuell die Armenküche im Stadtviertel La Boca, wo Kinder aus der Gegend eine warme Mahlzeit bekommen.

Sowohl der Argentinier Ever Siempre als auch der Frankfurter Case Ma’Claim widmeten der sozialen Einrichtung ein Mural in der Stadt der Engel.

Quelle: Buenos Aires Tourist Board
Fotos: Ente de Turismo de la Ciudad de Buenos Aires / Mama_Argentina_Mural_Case_MaClaim_Buenos_Aires_2017_Credit-Whudat

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