Die Vielfalt von Jordanien ist groß: von biblischen Pfaden durch faszinierende Landschaften und vor allem die rätselhafte Felsenstadt Petra.

Faszinierendes Weltwunder

Die ehemals prächtige Stadt Petra verschwand einige Jahrhunderte lang aus dem Bewusstsein der westlichen Welt. Bis am 22. August 1812 der Schweizer Reisende Johann Ludwig Burckhardt als Araber verkleidet die Stadt wieder entdeckte. Heute gehört die antike Stadt im Süden des Landes zu den Nationalschätzen Jordaniens.

Rätselhafte Felsenstadt Petra 2Die rätselhafte Felsenstadt Petra wird häufig als achtes Weltwunder bezeichnet. Seit 1985 ist sie UNESCO Weltkulturerbe und die bei weitem bekannteste Touristenattraktion des Landes. 2007 wurde Petra zu einem der Neuen Sieben Weltwunder gewählt.

Der Schriftsteller und britische Offizier T. E. Lawrence (“Lawrence von Arabien”) soll Petra einmal als herrlichsten Ort der Welt bezeichnet haben. Tatsächlich ist die 2000 Jahre alte Felsenstadt im Südwesten Jordaniens der Höhepunkt einer jeden Jordanienreise.

Spektakulär ist der Weg durch die steile und nur wenige Meter breite Felsschlucht. Arabisch “Sik” genannt. An deren Ende erscheint wie aus dem Nichts die eindrucksvolle, 43 Meter hohe Kulisse des berühmten Schatzhauses (“al Khazne”).

Rätselhafte Felsenstadt Petra 3Unwiderruflich gräbt sich die rätselhafte Felsenstadt Petra ins Gedächtnis. Das Gefühl bei dem erhabenen Anblick wird man nie vergessen. Egal wie oft man mag ihn schon auf den Titelseiten diverser Reiseführer und im Film gesehen hat. Manch einem wird unwillkürlich Steven Spielbergs “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug” in den Sinn kommen, der auch vor der Kulisse des Schatzhauses gedreht wurde.

Petra war in der Antike die Hauptstadt der Nabatäer, eines arabischen Nomadenvolks, und erstreckte sich auf eine Fläche von etwa zehn Quadratkilometern.

Im Tal hinter dem Schatzhaus und auf den Anhöhen ringsum befinden sich weitere 800 Denkmäler: in den Sandstein gehauene Gräber mit palastartigen Fassaden, Opferplätze, Tempel und sogar ein Theater.

Ein ausgeklügeltes System von Dämmen und Wasserkanälen durchzieht die Stadt und zeugt von der hoch entwickelten Baukultur.

Rätselhafte Felsenstadt Petra 3Farbenspiel der Felsen

Doch schon die natürlichen Felsformationen sind eine Sehenswürdigkeit für sich. Die Felswände schimmern mal rötlich, mal blau oder schwarz. Sie sind durchzogen von Höhlen und Nischen, welche die Erosion erschaffen hat. Manche von ihnen wirken wie von Menschenhand bearbeitet.

In den Stein gehauene Skulpturen, Säulen und Kapitelle sind zum Teil so verwittert, dass man die ursprüngliche Gestalt nur erahnen kann. Ist das vielleicht der Fuß eines Kamels, der sich aus dem Gestein wölbt oder doch bloß eine optische Täuschung?

Petra gibt viele solcher Rätsel auf und ist bis heute noch nicht ganz erforscht worden. Angesichts des weitläufigen Geländes lohnt es sich, eine oder mehrere Übernachtungen in der wenige Kilometer entfernten Ortschaft Wadi Musa zu buchen. Dort befinden sich auch das archäologische Museum und das Museum der Nabatäer.

Ad Deir
Ad Deir (arabisch das Kloster) ist ein weiteres imposantes Felsgebäude aus Stein nahe Petra.

Die Anreise führt über den Desert Highway bis nach Petra oder den etwas längeren, aber schöneren King’s Highway. Egal ob klassisch mit dem Bus oder mit einem Mietwagen. Alle wichtigen Ziele und Sehenswürdigkeiten können dank gut ausgebauter Straßen und Beschilderungen in überschaubaren Etappen angesteuert werden.

Rätselhafte Felsenstadt PetraJordanien hat viel zu bieten

In Jordanien regieren heute die Haschemiten. König Abdullah II. und seine Regierung hält einen multiethnischen und jungen Staat zusammen, dessen Bevölkerung so unterschiedlich ist wie dessen Landschaft.

Rätselhafte Felsenstadt Petra 6Jordanien war schon immer und ist auch heute ein Auffangbecken für verschiedene Kulturen und Völker. Trotz der bunten Völkermischung ist Jordanien ein weitgehend sicheres Reiseland. Auch in den Wirren der letzten Jahre ist es eine Insel der Stabilität geblieben.

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Text: Nathalie Kopsa
Fotos: Nathalie Kopsa / Jordan Tourism Board

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